Von Michael Roads, Gastautor für Wake Up World, übersetzt von Antares

Es ist interessant, jedes Mal, wenn ich kurz davor stehe, eine Kolumne zu schreiben, taucht eine kleine Idee, ein Thema oder eine Erkenntnis auf, die dann für ein breiteres Publikum genauer unter die Lupe genommen wird. Erst kürzlich stand ein Freund vor der Wahl, etwas zu tun, oder es tun zu müssen.

Es erscheint als eine Kleinigkeit, doch in Wirklichkeit ist es ein so gravierender Unterschied, dass sogar Leben und Tod keine Übertreibung wären! Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu betrachten, doch hat die energetische Sichtweise Vorrang. Um ein bekanntes Zitat von mir zu verwenden: „Das Metaphysische geht dem Physischen immer voraus.“ Sich zu entscheiden, etwas zu tun, beinhaltet eine ganz andere Energie als wenn zu gedrängt bist, es zu tun. In vielerlei Hinsicht läuft es darauf hinaus, entweder hast du die Wahl, etwas zu tun, oder du bist gezwungen wird, es zu tun. Die Entscheidung, etwas zu tun, ist eine Reaktion auf das Leben, doch wenn du dazu gezwungen wirst, gibt es eine Reaktion in dir selbst.

Entscheiden und Reagieren kommen aus dem Moment heraus und stehen im Einklang mit dem Leben. Die Wahl zu haben erschafft einen positiven Reaktionsfaktor, der Bereitschaft und Enthusiasmus hervorruft, so dass alles, was du tust, leicht und gut gelingen wird. Du erschaffst einen bereitwilligen Fokus, der eine zu erledigende Aufgabe sieht. Auf energetischer Ebene wird alles zu deinen Gunsten fliessen, sowohl physisch als auch mental, sogar emotional, und mit dieser inneren Harmonie wirst du Einsichten darüber haben, wie du eine schwierige Aufgabe erfüllen kannst, oder eine reibungslose Effizienz, falls dir die Aufgabe mehr vertraut ist.

Zu einer Aufgabe gezwungen zu sein, deutet auf einen anfänglichen Unwillen hin, auf eine Abneigung gegen das, was es ist. Dies erzeugt eine Energieblockade, die sich als Hindernisse und Schwierigkeiten manifestiert. Je mehr Dinge bei der Aufgabe „schief gehen“, desto stärker wird die innere Reaktion, die oftmals in Wut mündet. Die Reaktion kommt aus der Negativität der Vergangenheit, aus alten Mustern des Zauderns, des Zögerns, der Angst und der Vorurteile. Mit einer heraufbeschworenen Energie des Zögerns wird, wie bei Murphys Gesetz, alles, was schief gehen kann, zum ungünstigsten Zeitpunkt schief gehen. Und wie der sprichwörtliche Murphy wirst du allem und jedem die Schuld geben … ausser dir selbst!

Auf einer energetischen Ebene wird es offensichtlich, wir als energetische Wesen sind für das Energiefeld verantwortlich, in dem wir leben und agieren in unserer physischen Realität. Es sollte daher überdeutlich sein, unsere Beschäftigung mit Schuldzuweisungen ist ebenso lächerlich wie sinnlos. Nehmen wir an, du hast aufgrund eines gewissen inneren Widerwillens, etwas zu tun, dies seit Tagen oder gar Wochen aufgeschoben. Während der ganzen Zeit des Aufschiebens und Zauderns erschaffst du ungewollt ein immer grösser werdendes Feld widerständiger Energie, d.h. deine eigene Energieerzeugung widersetzt sich jeder Anstrengung in deinem Leben für einen reibungslosen Ablauf und Wohlbefinden. Wir nennen das eine „Pechsträhne“! Wenn es schliesslich so weit ist und du die verachtete oder gefürchtete Aufgabe erledigen musst, hast du den maximalen Widerstand und die grösste Chance für Fehler oder Versagen verursacht.

Dieses Szenario passt gut zu dem selten verstandenen Ausdruck des neuen Zeitalters: „Jeder von uns erschafft seine eigene Realität.“ Intellektuell betrachtet wissen wir, die Schöpfung ist ganzheitlich, doch nur selten verstehen wir die volle Bedeutung dessen. Die Wahrheit ist, wir sind an der Erschaffung unserer Realität auf körperlicher, mentaler, emotionaler und spiritueller Ebene beteiligt, und zwar bei allem gleichzeitig, in jedem Moment unseres Lebens. Selbst zu wählen oder etwas tun zu müssen ist dabei ein sehr mächtiger Faktor. Ganz abgesehen von der Mehrdeutigkeit unseres gesamten Lebens – die für einen Menschen, der keinen Einblick in die Natur der Energie hat, selten leicht zu begreifen ist – gibt es den weitaus offensichtlicheren Gesundheitsindikator der inneren Zwietracht.

Krankheit ist stets auf eine Störung in unserem Bewusstsein zurückzuführen. Für die meisten Menschen ist diese Störung auf unseren täglichen Widerstand gegen die vielen Ebenen des Lebens zurückzuführen. Für eine eher spirituell erleuchtete Person kann diese Krankheit das Ergebnis eines alten karmischen Musters sein, von dem die Person keinerlei intellektuelles Wissen hat. Eine solche Person wird die Krankheit kreativ nutzen, um die Störung aus der Vergangenheit zu heilen, indem sie sich nicht gegen die Krankheit wehrt, sondern ihr erlaubt, sich vollständig auszudrücken und so ihr altes Muster der energetischen Störung loszulassen. Und wenn dies, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, den Tod des physischen Körpers bedeutet, ist dies ein akzeptables Ergebnis. Normalerweise findet in dieser grösseren Umarmung des Lebens eine so genannte Heilung statt.

Nehmen wir an, ein Mensch (und dies ist häufig der Fall) lebt einen Grossteil seines Lebens aus der Energie des „Müssens“ heraus, statt freiwillig all die vielen angenehmen und nicht so angenehmen Aufgaben des täglichen Lebens anzugehen. Traurigerweise wachsen viele Menschen auf diese Weise auf, indem sie den energetischen Mustern ihrer Eltern folgen … es ist in der Tat schwierig, dies nicht zu tun! Dieser innere Widerstand gegen das Leben führt in der Regel zu Krankheiten, die auf schierer innerer Erschöpfung beruhen. Menschen, die in dieser Weise leben, betrachten das Leben als Bürde, als Belastung, sie haben keine Freude am Leben, sie müssen es eher ertragen, statt Freude zu empfinden, in der sie leben können. Verstehst du, was ich damit sagen will? Entweder entscheidest du dich dafür, das Leben mit Freude zu leben, oder du musst das Leben standardmässig leben, einfach, weil du darin bist. Siehst du, wie gross der Unterschied ist, wie sehr er die Qualität und das Ergebnis deines Lebens beeinflusst?

Lebensmüdigkeit ist ein selbst geschaffenes Feld negativer Energie, das eine gravierende emotionale Wirkung auf dich hat. Anhaltender emotionaler Unfrieden wird sich schliesslich als schwere körperliche Störung manifestieren. Eine der häufigsten davon ist Krebs. Hast du dich jemals gefragt, warum eine Krebsheilung immer als Remission und nicht als Heilung bezeichnet wird? Was auch immer der offizielle Grund sein mag, in Wirklichkeit ist es ganz einfach: Wenn der Krebs eine solche Veränderung in deinem Bewusstsein hervorruft, dass du das alte Muster mentaler und emotionaler Zwietracht ablegst, welches den Krebs hervorgerufen hat, dann kannst du, wenn der körperliche Schaden nicht zu gross ist, dauerhaft geheilt sein. Das alte Paradigma wird beendet, und du kannst in neue Parameter des Lebens und des Wohnens eintreten.

Allzu oft reagiert dein Körper auf die physische Behandlung und die Krebszellen werden abgetötet, und der Körper geht in Remission. Die Auswirkungen der physischen Disharmonie wurden behandelt und geheilt, doch die Ursache der inneren Disharmonie bleibt unangetastet und unbehandelt. Normalerweise dauert die Remission so lange, wie das alte Muster der inneren Zwietracht braucht, um sich im Leben der Person wieder durchzusetzen. Das „Müssen“ ist ein selten angemerkter Faktor der menschlichen Gesundheit. Eine ständige Bereitschaft im Gegensatz zu einem ständigen Widerwillen wird in Gesundheitsfragen so leicht übersehen. Selbst die Bereitschaft, die angenehmen Aufgaben zu erledigen, während man sich vor allen anderen sträubt, kann letztendlich zu einem Zusammenbruch der Gesundheit führen. Das Leben ist eine Beschäftigung für jeden Moment, nicht eine Auswahl von Momenten, bei denen man bereitwillig mitmacht.

Du kannst dir natürlich die offensichtlichere Variante aussuchen. Du kannst dich entscheiden, dies zu lesen, auf dein Leben zu schauen und intelligente Veränderungen für dein eigenes Wohlbefinden vorzunehmen. Du kannst dich jedoch ebenfalls dafür entscheiden, dies zu lesen, es abzutun und nichts zu tun, es dabei bewenden zu lassen. Du und ich treffen solche Entscheidungen von Augenblick zu Augenblick, zumeist ohne einen wirklichen bewussten Fokus. Wenn du das Leben bereitwillig annimmst und dich dafür entscheidest, das zu tun, was getan werden muss, triffst du unterbewusste Entscheidungen, die deine allgemeine Gesundheit und dein Wohlbefinden ergänzen und unterstützen. Wenn du zu den Menschen gehörst, die alles tun müssen, triffst du unterbewusste Entscheidungen, die auf innerem Widerstand und Widerwillen beruhen und die emotionale Zwietracht erzeugen, die immer mit solchen unterbewussten Unruhen einhergeht.

Es ist nicht so, dass wir schwierige und komplexe Wesen sind, ganz im Gegenteil, wir sind ganzheitliche und voll involvierte Wesen auf einer Reise der Entdeckung und Schöpfung. Wenn es dabei überhaupt ein Problem gibt, dann ist es unseren Mangel an Gewahrsein für die Tatsache, dass wir jeden Moment unseres Lebens selbst erschaffen.

In Licht und Liebe – aus freien Stücken!
Michael