MIT-Forscher geben zähneknirschend zu, dass “Masken-Gegner“ mit real vorhandenen Daten erfolgreich argumentieren und nicht “unwissenschaftlich“ sind

Von Scott Morefield auf townhall.com

Auf dem Papier müsste das ‘Team Reality’ den Kampf um die Wahrheit über COVID-19 gewinnen, und dies nicht einmal knapp [‘Team Reality’ heisst ein Twitter Account, auf dem Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Analysten, Datenjäger, Medienschaffende, etc. die Wahrheit über COVID-19 verbreiten]. Immerhin haben wir die Wissenschaft zusammen mit über einem Jahr harter Daten, um unsere Positionen zu unterstützen, die sich gegen Lockdowns, Masken-Pflicht, und andere nutzlose Massnahmen richten, die “die Ausbreitung eines hoch ansteckenden Atemwegsvirus stoppen“ sollen. Die andere Seite, das ‘Team Apokalypse’, hat aber leider die Medien, Big Tech und das medizinische und politische Establishment fest hinter sich, und damit die Macht, die Mehrheit der unkritisch denkenden Bevölkerung mit Plattitüden, Panikmache und Appellen, den Autoritäten zu glauben, einer Gehirnwäsche zu unterziehen.

Wir machen jedoch Fortschritte, wenn auch frustrierenderweise langsamer, als uns lieb ist. Und während unsere Fortschritte für uns schneckenartig sein mögen, hat die andere Seite sie doch registriert, und sie sind NICHT glücklich darüber. Und die Mächtigen fragen sich nun, wie sie denn mit uns rebellischen, aufmüpfigen Emporkömmlingen umgehen SOLLTEN, die sich weigern, den ihnen zugewiesenen Platz einzunehmen, vor allem, wenn wir zufällig alle Daten auf unserer Seite haben und sie effektiv nutzen. Ein Team am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat eine ganze Menge Forschung betrieben, um genau das herauszufinden.

In einer im Januar veröffentlichten Arbeit mit dem Titel „Viral Visualizations: How Coronavirus Skeptics Use Orthodox Data Practices to Promote Unorthodox Science Online“ (Wie Coronavirus-Skeptiker orthodoxe Datenpraktiken nutzen, um unorthodoxe Wissenschaft online zu fördern) versuchten die MIT-Forscher Crystal Lee, Tanya Yang, Arvind Satyanarayan und Graham Jones zusammen mit Gabrielle Inchoco vom Wellesley College, tief in das Thema einzutauchen und herauszufinden, wie „aktivistische Netzwerke die Rhetorik wissenschaftlicher Strenge nutzen, um sich den öffentlichen Gesundheitsmassnahmen zu widersetzen“. Aber obwohl sie versuchten, „Masken-Gegner“ (Anti-Maskers) und andere Pandemie-Massnahmen-Skeptiker mit sogenannten Klima-Leugnern, christlichen Fundamentalisten und Trump-Anhängern in Verbindung zu bringen, zollen sie uns auch zähneknirschend ein gutes Mass an Respekt für unseren Erfolg bei der Verwendung von realen Daten in einer wirkungsvollen Weise. In ihrer Einleitung heisst es:

„Diese Arbeit untersucht, wie Pandemie-Veranschaulichungen in sozialen Medien zirkulieren, und sie zeigt, dass Menschen, die dem wissenschaftlichen Establishment misstrauen, oft die gleiche Rhetorik der datenbasierten Entscheidungsfindung einsetzen, die auch von Experten verwendet wird, um damit jedoch für radikale politische Veränderungen einzutreten.“

„Mit einer quantitativen Analyse, wie sich Visualisierungen auf Twitter verbreiten, und einem ethnographischen Ansatz zur Analyse von Gesprächen über COVID-Daten auf Facebook dokumentieren wir eine epistemologische [erkenntnistheoretische] Lücke, die dazu führt, dass Pro- und Anti-Masken-Gruppen drastisch unterschiedliche Schlüsse aus ähnlichen Daten ziehen. Letztlich argumentieren wir, dass der Einsatz von COVID-Datenvisualisierungen eine tiefe gesellschaftspolitische Kluft bezüglich des Platzes der Wissenschaft im öffentlichen Leben widerspiegelt.“

Das Papier gibt einen Hinweis auf Prominente des Team Reality Twitter-Accounts, wie Alex Berenson, Ivor Cummins, Ian Miller, Phil Kerpen und andere, für die effektive Nutzung von Daten, um die Ansicht, die sie während dieser Pandemie dauernd wiederholt haben, zu unterstreichen, dass die nicht-pharmazeutischen Massnahmen überhaupt nicht funktioniert haben. Hier sind ein paar andere Stellen, an denen die Forscher die Wirksamkeit nicht nur unserer Rhetorik, sondern auch der Art und Weise, wie wir Daten einsetzen, bestätigen:

Weit davon entfernt, wissenschaftliche Beweise zu ignorieren, um für individuelle Freiheit zu argumentieren, beschäftigen sich Masken-Gegner oft intensiv mit öffentlichen Datensätzen und verwenden das, was wir ‚Gegen-Visualisierungen‘ nennen – Veranschaulichungen, die orthodoxe Methoden verwenden, um unorthodoxe Argumente zu unterstützen –, um die Mainstream-Narrative herauszufordern, die besagen, dass die Pandemie ein vorrangiges Problem ist und weitergeht. Indem sie Community-Mitglieder auffordern, ‚den Daten zu folgen‘, mobilisieren diese Gruppen Datenvisualisierungen, um signifikante lokale Veränderungen aufzuzeigen.“

„Wir finden, dass Anti-Masken-Gruppen auf Twitter oft ausgefeilte Gegenvisualisierungen erstellen, die in wissenschaftlichen Abhandlungen, Berichten von Gesundheitsämtern und Publikationen wie der Financial Times nicht fehl am Platz wären.“

„Während die bisherige Literatur zur Visualisierung und wissenschaftlichen Kommunikation die Notwendigkeit von Daten- und Medienkompetenz als Mittel zur Bekämpfung von Fehlinformationen betont hat, zeigt diese Studie, dass auch die Anti-Masken-Gruppen eine Form von Datenkompetenz in grosser Fülle praktizieren. Innerhalb dieser Gruppe ergeben sich unorthodoxe Standpunkte nicht aus einem Mangel an Datenkompetenz; ausgefeilte Praktiken der Datenkompetenz sind ein Mittel zur Konsolidierung und Verbreitung von Ansichten, die der wissenschaftlichen Orthodoxie zuwiderlaufen.“

„Anti-Masken-Ansätze anerkennen die Subjektivität der Konstruktion von Datensätzen, versuchen, die Daten mit gelebter Erfahrung in Einklang zu bringen, und diese Gruppen versuchen auch, den Prozess des Verstehens von Daten so transparent wie möglich zu machen, um die Machthaber herauszufordern.“

Obwohl das Papier mit der ärgerlichen Grundannahme geschrieben ist, dass wir [Massnahmen-Kritiker] falsch liegen, wird bezeichnenderweise nie genau angegeben, inwiefern, sondern nur, dass wir ein Problem darstellen, das es zu überwinden gilt. „Der Aufruf zu mehr Medienkompetenz kann oft ins Auge gehen: die Anweisung, ‚mehr zu hinterfragen‘, kann zu einer Mobilisierung des kritischen Denkens und zu erhöhtem Misstrauen gegenüber Medien und Regierungsinstitutionen führen“, schreiben sie und zitieren eine Quelle, die „argumentiert, dass Rufe nach Medienkompetenz Probleme hervorrufen können, wie die, dass Fake News die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen seien und nicht eine Krise kollektiven Handelns.“ Hmm.

Dann zitieren sie eine andere Quelle, die argumentiert, dass “die Erhöhung des Fact-Checking oder des Niveaus der wissenschaftlichen Bildung nicht ausreicht, um alternative Fakten zu bekämpfen.“ Für sie bevorzugen die Masken-Gegner „den unvermittelten Zugang zu Informationen, die persönliche Recherche und das direkte Lesen gegenüber dem konsumieren von ‚Experten‘-Interpretationen.“ Bingo!

Wir misstrauen also den Eliten und dem medizinischen Establishment und ziehen es stattdessen vor, uns die genauen, harten Daten selbst zu besorgen und sie mit gesundem Menschenverstand und rational zu interpretieren. Und davon müssen wir abgehalten werden, anscheinend. Um Himmels Willen!

„Als Subkultur verstärkt die Anti-Masken-Bewegung die Anti-Establishment-Strömung, die in der politischen Kultur der USA allgegenwärtig ist“, heisst es in dem Papier. „Für die Anti-Masken-Leute ist Datenkompetenz ein Beispiel für die typisch amerikanischen Ideale der intellektuellen Selbstständigkeit, die historisch gesehen die Form der Ablehnung von Experten und anderen Eliten annimmt. Die Gegenvisualisierungen, die sie produzieren und in Umlauf bringen, stellen nicht nur den wissenschaftlichen Konsens in Frage, sondern behaupten auch den Wert der Unabhängigkeit in einer Gesellschaft, von der sie glauben, dass sie eine allgemeine Entqualifizierung und eine Verdummung der Bevölkerung zum Zwecke einer effektiveren sozialen Kontrolle fördert. Ihrer Meinung nach ist das Gegen-Visualisieren ein Akt des Widerstands gegen den erdrückenden Einfluss der Zentralregierung, des Grosskapitals und der liberalen akademischen Welt … Am grundlegendsten glauben die von uns untersuchten Gruppen, dass Wissenschaft ein Prozess ist und keine Institution.“

Nun, ich muss ihnen Anerkennung zollen. Sie liegen ziemlich genau richtig!

Ich meine wirklich, es ist schwer, etwas Besseres zu finden als die Unterstützung des MIT, oder? In der Tat sind die Worte der Autoren manchmal so lobend, dass sie das Bedürfnis haben, später darauf zu bestehen, dass sie „diese Ansichten nicht fördern.“

„Stattdessen versuchen wir besser zu verstehen, wie Datenkompetenz mit einer Reihe von Fähigkeiten und mit moralischer Tugend, die in der akademischen Informatik vertreten wird, in verschiedenen kulturellen Kontexten unterschiedliche Wertigkeiten annehmen kann“, schreiben sie. „Eine nuanciertere Sichtweise von Datenkompetenz, die Vielfalt statt Uniformität anerkennt, bietet eine robustere Vorstellung, wie Datenvisualisierung in der Welt vorkommt. Diese kulturell und sozial aufgestellte Analyse zeigt, warum ein verbesserter Zugang zu Rohdaten oder die Verbesserung der Informationsqualität von Datenvisualisierungen nicht ausreicht, um den öffentlichen Konsens über wissenschaftliche Erkenntnisse zu stärken.“

„Um Masken-Gegner davon zu überzeugen, im Zeitalter der COVID-19 Massnahmen die öffentliche Gesundheit zu unterstützen, braucht es mehr als ‚bessere‘ Visualisierungen, Datenkompetenz-Kampagnen oder einen verbesserten öffentlichen Zugang zu Daten“, folgern die Forscher. „Vielmehr erfordert es eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der sozialen Welt der Visualisierungen und den Menschen, die sie erstellen oder interpretieren.“

Ich bin mir nicht sicher, was das konkret bedeutet, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie uns nicht viel entgegenzusetzen haben, sonst hätten sie es schon längst getan. Wie wäre es mit ein paar Daten von den Noch-Mächtigen, die deren Sichtweise untermauern könnten, statt moralischer Beschämung und der Aufforderung, den Mund zu halten und zu gehorchen? Gegen Ende warnen die Forscher sogar vor “datengetriebenem Geschichtenerzählern als unqualifiziertem Gut“ und „Aufrufen zu Daten- oder wissenschaftlicher Bildung“, weil – Moment mal – solche Aufrufe das Risiko bergen, Narrative zu wiederholen, dass Anti-Masken-Ansichten das Produkt individueller Unwissenheit sind und nicht von koordinierten Informationskampagnen, die sich stark auf vernetzte Beteiligung stützen.“

Kapiert: Klappe halten und gehorchen! Ausser – nein danke. Ich denke, ich werde einfach weiter die harten Daten untersuchen und auf dem Weg so viele Leute aufwecken, wie ich kann.

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Ein aktuelles Beispiel gefällig?

Mainstream-Meldung:

“Wie aus den am Donnerstag aktualisierten Zahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorging, kam das skandinavische Land mit seinem viel beachteten Sonderweg im jüngsten Vergleichszeitraum auf eine 14-Tage-Inzidenz von 577 pro 100.000 Einwohner, (…) dem höchsten Wert aller Länder im Europäischen Wirtschaftsraum.“ 

Es wird hier nach Bedarf eine isolierte, zeitbegrenzte Grösse verwendet zur Suggerierung des Mainstream-Narrativs, dass der Schwedische ‘Sonderweg’ ohne Maskenmandat und scharfen Lockdown, nachteilige Auswirkungen habe.

Harter Fakt (‘das grosse Bild’):

Das schwedische Modell im Nachherein:  Kumulative kovide Todesfälle in Schweden, der EU und den USA:

[Diese Graphik zeigt nur, dass es länder-/regionenspezifische Unterschiede gibt, die in verschiedenen Zeitphasen unterschiedliche Merkmale zeigen, die wohl eben nicht durch Lockdown-Massnahmen erklärt werden können; weitergehende Interpretationen lässt diese eine Graphik nicht zu.]