Hier ist heute für euch mal etwas mehr für die Hände…statt für den Kopf. Die Ideen sind interessant und sicher auch für jeden nachzubauen, der bisher eher nicht Gärtner werden wollte oder gerade schon Permakultur ausprobiert.
Der Link zu dieser Idee war vor kurzem in dem Artikel über die praktischen Grundschritte für das Event und dies ist die Übersetzung.
Bitte schaut euch unbedingt die Bilder in den Verlinkungen an! Sie sprechen für sich…sowohl für den Nachbau als auch dazu, was so nötig und möglich ist. Da nach dem Event tatsächlich das gesamte System der Nahrungsmittelerzeugung umgestellt werden muss und auch noch die Versorgung von zahlreichen weiteren Menschen umgehend gewährleistet werden wird, sind solche Modelle jetzt sehr wichtig.
Die Idee der vertikalen Farmen gibt es schon seit einer Weile, doch dies hier ist für die Variante für den Hausgebrauch und wirklich leicht umsetzbar. Gerne schickt eure Erfahrungen für alle an uns 🙂.
zusammengestellt und übersetzt von Antares
Vertikale Low-Tech-Farm
Die geniale kostengünstige vertikale Farm von Willem Van Cotthem ist für jeden möglich.
Vertikale Farmen sind sich zu einer beliebten Idee geworden, aber was wird meist vergessen wird ist, dass die für den Betrieb und den Bau von vertikalen Farmen erforderliche Energie weitgehend die ökologischen Vorteile negiert. Dies gilt auch für kleine Systeme, wie die von Philips (ein Konzept) oder Inka Biospheric Solutions (ein Produkt).
Vor einer Zeit machten zwei New Yorker Damen mit ihrem „Fenster Farmen“ Schlagzeilen, die als eine Art von Vertikalen Farmen für das Zimmer als sehr einfaches System (Abbildung rechts)(siehe auch hier) beschrieben wurden. Bei näherer Betrachtung jedoch empfand ich das Verfahren als eher „Hightech“ und umständlich, trotz der Verwendung von Kunststoff-Flaschen. Eine Fenster-Farm auf Hydrokultur basiert, macht den Einsatz von Lampen, Pumpen und Stromversorgung erforderlich, so dass wir eine ganze Reihe von neuen Sachen kaufen müssten. Und die ganze Sache wäre dann auch noch zu installieren.
Der belgische Professor Willem Van Cotthem scheint ein Do-it-yourself vertikales Nutzgarten-System entwickelt zu haben, das wirklich das Low-Tech-Label verdient. Auf seinem Blog, „Container gardening“, erklärt er, wie die normalen Kunststoff-Flaschen in effiziente Container (und ein Container-Regal) für den Anbau aller Arten von Pflanzen, auch junger Bäume verwandelt werden, um beim Erreichen ausreichender Höhe umgepflanzt zu werden. Das Schöne daran ist, dass die Wasserversorgung ohne die Verwendung von Elektrizität automatisiert wird, und dass seine Art der Installation eines vertikalen Garten viel einfacher und stabiler aussieht.
Willem Van Cotthem ist ein Forscher, spezialisiert auf die Bekämpfung der Wüstenbildung, eine berufliche Tätigkeit, die er auf seinem anderen Blog als, „Wüstenausbreitung“ beschreibt. Hier liegt der Ursprung seiner Low-Cost-, Low-Tech-Methoden, um Pflanzen und Kulturen wachsen zu lassen. Van Cotthem schafft es Obst und Gemüse in der Mitte der Wüste mit minimalem Wasser (Bilder) gedeihen zu lassen. Abgesehen von den oben beschriebenen Verfahren unter Verwendung von Kunststoff-Flaschen, verwendet er auch Mini-Gewächshäuser, die aus Müll gemacht werden (Joghurtbecher, Kunststoffbeutel), um Gemüse und Obst-Baumsetzlinge zu produzieren. Alle Systeme können sowohl drinnen als auch draussen verwendet werden.
Allen diesen Verfahren ist gemeinsam, dass sie kaum Wasser benutzen, im Wesentlichen durch die Minimierung der Verdunstung. Darüber hinaus – aufgrund der niedrigen Kosten (unter Verwendung von 100 Prozent Müll), können die Systeme auch von den Ärmsten der Menschen eingesetzt werden. Plastikmüll ist leider überall. Van Cotthem Blogs ist ein wenig chaotisch zu navigieren, aber seine Arbeit ist auf jeden Fall einen Blick wert.
Hier sind ein paar weitere Impressionen zum Thema:
Hallo liebe Gärtner,
beginne auch erste Erfolge mit Terra Preta und EM zu verzeichnen. Möchte Euch jedoch außerdem noch auf eine andere Möglichkeit hinweisen, wie man sogar in der kalten Jahreszeit zu selbstangebautem Gemüse kommen kann. Das Konstrukt nennt sich Walipini: http://www.walipini.de/aufbau.html . Kann es selbst noch nicht umsetzen, finde es aber super.
Das Geheimnis bei Van Cotthem (das er in Säcken verkauft), ist – soweit ichs erkennen kann – sog. HYDROGEL (Superabsorber „Polyacrylsäure“), das auch in allen Wegwerfwindeln drin ist. Davon gibts kompostierbare Bio-Windeln, die als Ganzes, bessser noch im Gartenhäcksler zusammen mit Zweigen geschreddert den Komposthaufen bereichern. Wie mehr man sodann davon in die „Vertikale Garten-Anlage“ einbaut, desto seltener muß sie gegossen werden, weil das Hydrogel für die Langzeit-Rückhaltung des Wassers sorgt. Oder noch besser wird das Hydrogel dem TERRAPRETA-Kompost zugefügt (also zusammen mit 50%Holzkohle und beliebig vielen Bio-Windeln sowie 50% Küchen- und Gartenbafällen/Grünschnitt (aber nicht von Thujenhecken/Nadelbäumen) und 2-3% Steinmehl), nach guter Kompostierung dessen genügt dann schon 10% davon – untermischt mit normaler Erde für ein supertolles Wachstumssubstrat, das kaum nachgedüngt werden muß, also immer wieder verwendbar ist… Terrapreta hat das Zeug, die gesamte Landwirtschaft tiefgreifend zu revolutionieren und zu vereinfachen und gleichzeitig „mehrere Krisen gleichzeitig zu überwinden: die Klimakrise, die Hungerkatastrophe und die Hygienemisere in den Slums. Und das alles ohne Agrochemie, sondern in einer Agrarrevolution von unten“ – schreibt die Terrapreta-Pionierin Ute Scheub in http://www.ithaka-journal.net/die-revolution-der-terra-preta. Ich fahr also eher darauf ab als auf das künstliche Hydrogel, zumal fein zerriebene Holzkohle wenn auch nicht ein ganz so hohes aber doch enormes Wasser-Rückhalte-Vermögen hat und sich dabei auch nach Jahrzehnten nicht zersetzt, während sie zugleich einen idealen Bodenfruchtbarkeitskatalysator abgibt…(die berühmt gewordenen Effektiven Mikroorganismen braucht es dann gar nicht mehr, es sei denn als Kompost-Beschleuniger). Und für den Winter zum Heizen sind wir gerade dran, die Idee der holzkohle-produzierenden „Rocket-Stoves“ aufzubereiten…
Eine weitere Landwirtschaftsrevolution geht von den Forschungen über die MYCORIZZIA aus, das sind Pilze, die mit den Pflanzen eine äußerst fruchtbare Symbiose eingehen. Für viele Pflanzen ermöglichen generell erst diese Pilze die geeignete Nahrungsaufnahme. (Z.B. fördern Tagetes-Pflanzen besonders die Verbreitung der Mycorizzia und halten zudem Schädlinge fern…)
Und ein ganz anderes wichtiges Kapitel betrifft die Auswirkung unserer GEFÜHLE auf das Wachstum der Pflanzen – siehe „Backster-Effekt“ und zahlreiche Experimente in dieser Richtung. Es braucht hier in diesem Forum wohl nicht gesagt zu werden, dass LIEBE der allerbeste Pflanzendünger (und Schädlings“bekämfer“) ist!
Mit diesen drei Komponenten zusammen genommen können wir schon auf allerkleinstem Raum Riesenernten einbringen!…
hallo claudius
hab ne frage zum thema mikroorganismen,auf die du laut deines artikels verzichten kannst.
wenn steiner recht hatte,dann brauchen wir die mikroorganismen im boden,da sie den pflanzen die entsprechenden stoffe erst aufbereiten!?
wir sehen das ja heute an den stickstoffdünger,(und den kaputten böden ohne mikroorganismen,diese weise erde,die nicht mehr dufted –die das gemüse groß werden lässt aber zu wenig nährstoffe drin sind–sie uns nicht mehr das geben können was unser körper wirklich braucht.
herzliche grüsse alfred
Hallo Alfred
Hm, da ist ein Trugschluss im Busch! Vielleicht hab ich mich damit etwas mißverständlich ausgedrückt. Natürlich kann auf die Mikroorganismen AN SICH unter keinen Umständen verzichtet werden, aber die bilden sich – soweit ich den Forcschungen der Terrapreta-Fachleute glauben darf (und meinen unüberprüften Beobachtungen) im Terrapreta-Humuns ganz von selber im ausreichenden Maße. Gemeint war nur, dass kein zusätzliches EM versprüht werden muss. Die Verrottung erfolgt allerdings schneller, wenn EM hinzugefügt wird. Um das genau zu verstehen, müsstest Du die ganze Terrapreta-Zubereitung kennen (v.a. aus der Praxis!)…
Hallo zusammen,
bin neu hier, auf der Seite.
Gärtnere schon fast mein ganzes Leben lang und benutze die sogenannte Terra Preta eigendlich schon fast fünfundzwanzig, dreißig Jahre lang. Entstanden ist Sie aus der Not heraus meine Pflanzkästen mit biologischen Mitteln zu düngen oder zu versorgen. Ich hatte mal ganz normale Gartenerde ohne Torf gekauft, damit ich meine Kästen und Kübel bestücken konnte. Dazu gebe ich laufend Kaffeesatz aus gebrühtem Filterkaffee, Holzasche (aus Scheidholz) und bei Bedarf Eierschalen zerkleinert dazu. Außerdem hat meine Blumenerde einen hohen Anteil an Regenwürmern.
Die Eier waren damals in der Gartenerde vorhanden.
Wir haben nun auch eine Regenwurmkiste zur kompostierung von Bio-Abfallen wie Obst und Gemüse. Ich habe immer noch die selben alten Kästen. Mein gepflanzten Kräuter, Blumen, Obst, Gemüse leben immer noch darin, besonders meine Rosen fühlen sich wohl und danken es mir jedes Jahr mit reicher Blüte und Hagebutten.
Kaffeesatz ist Dünger und Gartenerdeersatz mit einem ph-Wert im neutralen Bereich,
Eierschalen und Holzasche sind alkalisch und neutralisieren Regenwasser. Regenwürmer sind jedoch das, was die sogenannten effektiven Mikroorganismen(Bakterien, Einzeller) freisetzt, denn Regenwürmer verdauen alles an organischen Abfallen und durch ihre Bewegung in Boden belüften Sie diesen dazu noch erstaunlich gut. Ab und an vergrabe ich je nach Planzen rostige Eisennägel im Boden. Sie liefern Eisen-II-oxid und Eisen-III-Oxid. Oder ich stelle ein Brühe her aus rostigen Nägeln und Wasser. Düngen werde ich meine Pflanzen auch dieses Jahr wieder mit Ackerschachtelhalm-, Brennessel- und Wermutjauche.
Ich brauche kein Steinmehl, wenn, nutze ich es nur für bestimmte Schädlinge und dann auch nur dann wenn diese Überhand nehmen.
Wie ich eingangs sagte gärtnere ich nach diesen Prinziepien nun schon vierundfünfzig Jahre, mein wissen stammt von meinen Großeltern und Verwandten.
alles was ich beschrieben habe läßt sich auch im Sinne der Permakultur in großen gärten umsetzen. Ich empfehler außerdem die Gartenzeitschrift: Natürlich Gärtner & ANDERS LEBEN die bereits seit ebenfalls mehr als zwanzig Jahren über diese Themen berichtet und informiert.
Claudia Wernicke