Dieser Beitrag wurde von Walter B. Probst verfasst.

Wir alle haben wir uns diese Frage schon gestellt, ohne wirklich eine klare Antwort darauf zu erhalten. Wir selbst tragen die Erfahrung in uns, als Kind in diese Welt gekommen zu sein. Dies ist unsere freie Wahl, die wir getroffen haben. Den kindlichen Raum zu rekapitulieren, um ihn zu benennen, erfordert Mut die Dinge anzuschauen, die im Schatten verschwunden sind. Wir alle haben einen Seelenplan mitgebracht, der heilige Verträge beinhalten, die in diesem Leben Fokus und Kraft sein sollen. Drei magische Gaben wurden uns mit auf den Weg gegeben, als Verbindung und Erinnerung an unser Zuhause.

Ornament-Batik--Alle-Wege-f

Batikarbeit 1973, Walter B. Probst

 

Die göttliche Unschuld und ein unendliches Vertrauen kann in jedem Neugeborenen bestaunt werden. Das kann herzergreifend sein, denn etwas in mir fühlt dessen Verlust. Es dauert nur drei Jahre bis die Hauptspeicher des Kindes mit allen Informationen der verschiedenen Strukturen aufgefüllt sind. Für dieses Anpassen an das System zahlt jedes Kind einen hohen Preis. Die inneren Reiche mit den mitgebrachten Gaben und dem Vertrauen in den Eigenwert verlieren im Aussen immer mehr ihre Reflektion. Es fühlt sich nicht verstanden in seiner Welt, da die Erwachsenen-Welt wahrlich eine andere ist. Das Kind unternimmt alles, um dazu zu gehören, dabei zusein und mit allem konform zu gehen. So wird seine Innenwelt mit jedem kleinen Verlust des eigenen heiligen Traumes zu einem kleinen Krieg, der mit schreien, toben und weinen seine Markierung und seinen Ausdruck findet. Der 1. Lehrer des Kindes macht sich bemerkbar. Der Zorn, der Heilige Zorn. Mit Stampfen auf den Boden verbindet es sich mit den Ahnen, mit der Erde und vor allen Dingen mit dem Lehrer des Zorns.

Die Wahrheit des Kindes erlaubt keine emotionale Einschränkung, auch keine physische. In seinen Gedanken und Worten hingegen ist es angewiesen, das Gehörte umzusetzen und zu benutzen. Je grösser die Kluft zwischen emotionalen und mentalen Wahrheiten erfahren wird, desto dicker werden die Panzerungen, die sich das Kind anlegen MUSS. Jedes Weinen bringt das Wasser des Kindes als Tränen zum Fliessen, was jedoch die kostbare Gabe von Unschuld und Vertrauen im Emotionalkörper zum Versiegen bringt. Auf der Suche nach der Wahrheit im Aussen erscheinen die Klüfte zwischen Papa und Mama (YIN UND YANG *) unüberwindbar. Diese Gegensätze trennen das Kind in zwei Pole, Lüge und Wahrheit, Freund und Feind. Diese Zucht oder Züchtigung entspricht derselben, wie sie die Eltern erfahren haben. Sie können (oft) nur das weitergeben, was sie selbst in ihrer Kindheit erhalten haben. Das ursprüngliche Wesen des androgynen Kindes geht verloren. Das Kind erfährt sich nun in der Trinität der 3. Dimension, dort wo aller guten Dinge drei sind. Vater – Mutter – Kind.

So wird das Opfer – Täter – Retter-Spiel (Kraftdreieck des Karma) in all seinen Varianten in die Erfahrung gezogen. Die Gabe, die Umwelt in der eigenen Form zu kopieren, lassen die Träume des Kindes verblassen. So wird alles was sich mehr als drei Mal wiederholt, bei nochmaliger Wiederholung zum Muster. Zusätzlich sorgt die Ausbildung dafür (WORTIMPLANTAT *), dass alle Zugänge zum inneren Wissen und der mitgebrachten, genialen Intelligenz versperrt und versiegelt werden. Eine Inbildung findet nicht statt. Von nun an findet das Leben im Aussen statt. Das Innere Wachstum wird vom Äusseren übernommen, was den Weg in die Fremdbestimmung (SKLAVENTUM) ebnet. Viele neue Verträge und Bindungen werden eingegangen, was zur Folge hat, dass die Lasten durch Einengung und Beschränkung immer grösser werde. Dieses Einengende und Beschränkende wird es sein, welches eines Tages als gewaltiger Schrei des Heiligen Zorns des Kindes diese Ketten zum Bersten bringt. Doch solange die unterschiedlichsten Schmerzkörper ihre Nahrung verlangen, werden die Spiele in der Dunkelheit weitergespielt. Der Schmerz als 3. Lehrer des Kindes wird unentwegt seine Lektionen bereitstellen, bis das Mass erreicht ist, dass ein jeder selbst bestimmt.

Das Kind wird nicht ruhen, bis es wieder angehört und mit Einfühlsamkeit wahrgenommen wird. In dem Moment, wo der Erwachsene wieder in die Lernstunde des Lebens eintritt, wieder Lehrling des Lebens wird, wird das Kind einen grossen Sieg errungen haben. Dieser Lehrlingsvertrag ermächtigt den Erwachsenen, wieder Fehler machen zu dürfen, da es tatsächlich keine Fehler gibt, sondern nur Lehrer. Mache sie nie mehr als drei Mal! Ansonsten werden sie zum Muster, das auf der Unendlichkeitsschlaufe der liegenden 8 ewig dreht.

Der Lehrer des Fehlers ermöglicht die Kündigung alter Versicherungen und Verunsicherungen im Aussen. Der Verlust der Sicherheit und so auch der Verlust des Vertrauens war der Nährboden für alle Unsicherheiten. Opfer, Täter und Retter gehören somit der Vergangenheit an und die kindliche Souveränität tritt wieder in Aktion. Exhibitionismus – Voyeurismus – Spontanität (Dharma Kraftdreieck) sind wieder die Gastgeber im Spiel des Lebens. Ein neues, umfassenderes Verständnis erschafft einen neuen Stand und eine neue Haltung gegenüber den Ansprüchen des Lebens. So wird das Kind nicht ruhen, bis alle unbrauchbaren Verträge erkannt und aus dem Betriebssystem entfernt sind. Das Leben kann dann wieder Innen stattfinden und mit Allem im Aussen in Verbindung stehen. Innen ist die Mitte und die Kraft der Bestimmungen und Verfügungen. Aussen sind die Spiegel, die meine Wahrnehmung spiegeln. So sind es die TYRANNEN*, die, angelockt vom inneren Schatten, im Aussen eine Spiegelung erschaffen. Sie im Inneren zu erkennen, macht das Tyrannenspiel überflüssig und somit unnötig. Ich entscheide, ob ich mich verletzen lasse oder nicht. So ist es verständlich, dass es keinen Sinn macht, jemandem – ausser mir selbst – gefallen zu wollen. Nie werde ich es jemandem Recht machen können – nur mir selbst.

Fünf verschiedene Wahrnehmungen stehen meinen Mitmenschen zur Verfügung, mich (das Kind) zu sehen. Der eine verehrt mich – der zweite hasst mich – der dritte findet die Freundschaft – der vierte die Feindschaft und dem fünften bin ich völlig gleichgültig. So finden alle Erwartungshaltungen an meine Mitmenschen den Tod. Sie können mit mir sein – wie sie sind, sodass ich sie in ihrer Entscheidung segnen kann. Jedes Kind, das sich als erwachsene Person in dieser Welt erfährt, wünscht die Toleranz, den Respekt vor der Andersartigkeit und die Liebe, die keine Bedingungen kennt. Nur sie vermag alles zu EINEN, das, was wir alle im Inneren als grosses Geheimnis herumtragen. So ist es der Hunger der Seele, der genährt und erfahren werden will. Die Liebe, die angeblich keiner kennt. Doch wird sie von allen gepriesen und in aller Munde genommen.

War nicht der Liebesentzug das, was am meisten geschmerzt hat? Sich so verhalten zu müssen, dass man geliebt wird! Sie zu erfahren als Familienliebe, in der Beziehgebungsungsliebe, in der Lust und körperlichen Liebe, die Liebe der Fantasie und der spirituellen Liebe, hat das Kind sich ausgesucht. So auch die Liebe für sich selbst, bis sie die Bedingungslosigkeit der universalen Liebe wieder in Resonanz und Einklang bringt. In jedem Wort und jedem Gedanken ist dieses Potential enthalten. Wer den Zucker nicht selbst gekostet hat, kann nie über seinen wahren Gehalt sprechen. Mit der bedingungslosen Liebe verhält es sich ebenso. Doch ist dieses Wissen in jedem Kind enthalten und der Hunger wird diesbezüglich nicht ruhen, bis er die notwendige Nahrung erhält. Ja, die Seele will genährt sein. Das was ich nicht erhalten habe kann ich mir als Erwachsener nun selbst geben. Selbst die Liebe für das All-Eins-Sein weist darauf hin, dass wir nie alleine sind.

Der Vertrag, durch Langzeit-Freude und Kurzzeit-Schmerz zu wachsen, kann Wunder bewirken. So ist das Gesetz von minimalem Aufwand und maximalem Ertrag in seiner Natur sehr wirkungsvoll. Das Abenteuer Leben kann somit wieder eine neue Dimension und Grundlage erhalten, indem den alten Mustern und Verträgen die Nahrung entzogen wird. Sie tragen alle denselben Inhalt: „Nie mehr werde ich …….“ So finden in diesen archaischen Schatten alle Märchen und Filme ihren immer wiederholenden Inhalt von den süss – bitteren Dramen. Der Tod, der Wiedergeburt ermöglicht, ist gebeten, dem Unnützen und Zerstörerischen den Weg zu weisen, damit es stirbt.
Die Wiedergeburt bewegt das Rad der Swastika, das Lebensrad, das in jedem Kind verankert ist, so wie sich der Zeiger der Uhr im Uhrzeigersinn dreht, so kann sich das Leben neu gebären. Doch wurde uns implementiert, dass die Rechtsdrehung das Leben behindert und es dadurch versiegt. Wie? Das wurde bewerkstelligt durch das Drehen der Swastika in den Gegenuhrzeigersinn, was das Hakenkreuz, das Rad der Implosion und Zerstörung entstehen lässt – und – durch das Rechtsdrehen des Wasserhahns, der deutlich zeigt dass der Saft abgestellt ist, dann, wenn ich rechts drehe. Das Lebenswasser öffnet sich nur durch die Linksdrehung, ebenso sollte das bei Schlössern der Fall sein. Zu viele geheimnisvolle Kisten haben wir abgeschlossen, verriegelt und den Schlüssel weggeworfen. So „leben“ unbewusste Muster auf einer unbekannten Tiefe des Unterbewusstseins und vermögen sehr effizient das Leben von uns fern zu halten. Das Leben, das aus der Wiedergeburt hervorgegangen ist, erfährt durch die Neubestimmung Bewegung. Aus der Bewegung kommt die unumgängliche Veränderung. Veränderung bringt das ultimative Chaos und Chaos bringt den unvermeidlichen Tod. Der Tod ist der Verbündete des Lebens, denn ohne ihn gäbe es all das uns Bekannte nicht. Der Kreislauf des Lebens könnte nicht stattfinden.

Wir Menschen verfügen über die Energie und bestimmen sie, sodass wir als Katalysatoren der himmlischen Transformation dienen. Die Gaben, die unser Kind vom Himmel erhalten hat, haben wir selbst unserem Kind entwendet. Die Zeit der Wende und der grossen Veränderungen ist unmittelbar JETZT. Ausserhalb dieses JETZT gibt es keinen Raum mehr und keine Zeit. Lange genug haben wir uns in dieser Illusion verwirrt und uns darin verirrt. Alle Kinder sind bereit, mit der Liebe ihrer Herzen die Welt wieder zu erwärmen, sodass sie sich alle Reiche wieder erneuern können. Die Mutter nimmt alle Kinder wieder in ihre Reiche auf, nicht durch UMARMUNG, sondern durch UMREICHUNG*. Ebenso ist es der VATER, der alle Kinder wieder zu sich ruft. Diesen Ruf haben wir alle tief in unserem Herzkern gespeichert. Mit dem Himmel haben die Kinder vereinbart, dass sie ihn alle hören werden, dann wenn der VATER mit ihrem Namen nach ihnen ruft.

Aquarell 1978 „Himmel und Erde verbinden“, Walter B. Probst

So höre den Ruf Deines Kindes, das die Welt befreien wird. Das Kind, das dir lange ein Tyrann war und Dir nun als Erlöser an Deiner Seite dient. Es ist bereit, die eigene Schönheit und Makellosigkeit wieder mit der Welt zu teilen, mit dem Regenbogen aller Farben das Vergraute zum Verschwinden zu bringen. Die Heiligen Gesetze des Himmel und der Mutter Erde sind wieder Fundament, Schoss und Bestimmung.

Mögen alle geweinten Tränen der Kinder die Heilung der Mutter Erde ermöglichen. Und mögen sie ihr Herzfeuer zum Glühen bringen, damit all ihre Lasten von ihnen abfallen, um einzugehen in die absolute Freiheit des Ewigen SEIN.

SO SEI ES.

Namaste

Chance the world
Walter B. Probst

Die mit dem * gekennzeichneten Worte weisen auf weitere Texte von Walter Probst hin, die auf seiner Webseite hier zu finden sind.