Die Theosophie und die Meister
gefunden hier; übersetzt von Aoween
„Das intelligenteste Wesen im Universum, der Mensch, ist niemals ohne einen Freund gewesen (schrieb W.Q. Judge), denn es gab immer eine Linie von älteren Brüdern, die ständig auf den Fortschritt der weniger Fortgeschrittenen achteten.“
Der Ausdruck Mahatma gewann eine weite Verbreitung als Madame H.P. Blavatsky immer wieder von ihren Meistern sprach, welche ihr all das Wissen vermittelten, über das sie verfügte.
Zuerst waren sie nur als die Brüder bekannt, aber später, als viele Hindus zur Theosophischen Bewegung strömten, wurde der Name Mahatma gebräuchlich, da dieser eine immense Kraft in der indischen Tradition und Literatur beinhaltet.
Die Alten lehrten, dass der Verlauf der Evolution das Drama der Seele beinhaltet und die Natur aus keinem anderen Grund existiert, als um der Seele das Sammeln von Erfahrungen zu ermöglichen.
Es müssen Wesen im Universum existieren, deren Intelligenz die unsere wesentlich übersteigt, so wie die unsere jene des schwarzen Käfers, und welche einen aktiven Anteil an der Führung der natürlichen Ordnung der Dinge haben.
Sie bewahren das Wissen, welches über Äonen durch Versuch und Erfahrung zunimmt, und suchen ständig nach Möglichkeiten zur Entwicklung der Intelligenz der menschlichen Rasse auf diesem oder anderen Planeten, um die grossen Wahrheiten hinsichtlich des Schicksals der Seele zu untersuchen.
Sie bewahren das Wissen, dass sie über das Gesetz der Natur in allen Bereichen erlangt haben und sind bereit, wenn das zyklische Gesetz es erlaubt, es für den Nutzen der Menschheit anzuwenden. Sie haben immer als eine Körperschaft existiert, sich alle gegenseitig kennend, egal in welchem Teil der Welt sie auch gewesen sein mögen, und alle arbeiten sie für die Menschheit auf verschiedene Arten.
Mit dem Blick auf das, was deren Ziel ist, wäre es kontraproduktiv, sie in der gegenwärtigen Gesellschaft, die gänzlich auf Geld, Ruhm, Pracht und Persönlichkeit basiert, allgemein bekannt zu machen.
Dieses heutige Zeitalter ist, wie einer von ihnen bereits sagte, „ein Zeitalter des Wandels.“
Jedes System des Denkens, der Wissenschaft, der Religion, der Politik und der Gesellschaft verändert sich, und der Geist des Menschen bereitet sich auf die Veränderung in jenen Status vor, in welchem die menschliche Rasse befähigt ist, die aktuelle Präsenz dieser älteren Brüder erfahren zu können.
Sie mögen wahrlich ‚Überbringer der Fackel der Wahrheit durch die Zeitalter’ genannt werden. Sie überprüfen alle Dinge und Wesen.
Sie wissen was die innerste Natur eines Menschen ist, was seine Talente sind und welches sein Schicksal ist, sein Stadium vor seiner Geburt und den Zustand in welchen er nach dem Tod seines Körpers gehen wird.
Sie sind an der Wiege von Nationen gestanden und sahen die enormen Leistungen der Alten, sahen traurig den Zerfall jener, die keine Kraft hatten dem zyklischen Gesetz von Aufstieg und Fall zu widerstehen. Während Katastrophen eine universelle Zerstörung von Kunst, Architektur, Religion und Philosophie zu zeigen schienen, haben sie die zugehörigen Aufzeichnungen vor den verheerenden Verwüstungen, die sowohl durch Menschen als auch durch die Zeit geschehen sind, geschützt und an sicheren Plätzen aufbewahrt.
Aber, fragt der geschäftige Mann des 19. Jahrhunderts, welcher Zeitungen liest und an den „modernen Fortschritt“ glaubt, wenn diese älteren Brüder all das sind, was man sagt, dass sie sind, warum haben sie keine Spuren in der Geschichte hinterlassen oder Menschen um sie versammelt? Ihre eigene Antwort wurde vor einiger Zeit veröffentlicht (erster Brief):
„Wir haben niemals vorgegeben in der Lage zu sein, Nationen in diese oder jene Krise zu ziehen trotz der allgemeinen Strömung der kosmischen Beziehungen der Welt. Die Zyklen müssen ihren Lauf nehmen. Perioden von geistigem und moralischem Licht und Dunkelheit folgen aufeinander wie der Tag der Nacht.
Die grossen und kleinen Yugas (Zyklen) müssen vollendet werden im Einklang mit der bestehenden Ordnung der Dinge. Und wir, geboren innerhalb des mächtigen Stromes, können nur modifizieren und manche seiner geringen Strömungen lenken.“
Die Mahatmas und ihre Briefe
Viele der Herzstücke der theosophischen Lehre haben ihre Wurzeln in den Briefen, die von „den Meistern der Weisheit“ an frühe Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft geschrieben wurden. Die Dokumentation, die von der Theosophischen Gesellschaft Amerikas zusammengestellt wurde, erforscht die faszinierenden Menschen und paranormalen Ereignisse, die sich um diese mysteriösen Schriften ranken.
Meister und Gefährten
Es gehört zum zyklischem Gesetz, dass während einer dunklen Periode in der Geschichte des Geistes die wahre Philosophie für eine Zeit verschwindet. Aber dasselbe Gesetz ist auch der Grund dafür, dass sie so sicher wieder erscheint, wie die Sonne aufgeht und der menschliche Geist bereit ist, sie zu sehen.
Jedoch können einige Arbeiten nur von dem Meister ausgeführt werden, während andere Arbeiten die Assistenz der Begleiter benötigen.
Es ist die Arbeit der Meister die wahre Philosophie zu bewahren, aber die Hilfe der Gefährten wird gebraucht um sie wieder zu entdecken und zu verkünden.
Immer wieder haben die älteren Brüder darauf aufmerksam gemacht, wo die Wahrheit – die Theosophie – gefunden werden könnte, und sie haben die Gefährten überall auf der Welt zur weiteren Verbreitung und Vermehrung angewiesen.
Die älteren Brüder der Menschheit wurden in früheren Perioden der Evolution vervollkommnet. Jene Perioden der Manifestation sind den modernen Evolutionisten, soweit was deren Anzahl betrifft, unbekannt, sind jedoch viel früher nicht nur von älteren Hindus verstanden worden, sondern auch von den grossen Geistern und Menschen, welche die erste reine und unvoreingenommene Form der griechischen Mythologie gründeten und umsetzten.
Die Perioden, in denen die sichtbaren Universen aus dem Grossen Unbekannten heraustreten, sind ewig in ihrem Kommen und Gehen, und wechseln ab mit gleichen Perioden von Stille und der Ruhe im Unbekannten. Der Sinn dieser machtvollen Wellen ist die Erschaffung eines vollkommenen Menschen, die Evolution der Seele, und dies wird bezeugt durch die beständige Erhöhung der Zahl der Älteren Brüder.
Auch im Leben der geringsten Menschen findet dies sein Abbild durch Tag und Nacht, durch Wachen und Schlafen, Geburt und Tod, „denn diese beiden, Hell und Dunkel, Tag und Nacht sind die ewigen Wege der Welt.“
Diesen Weisen der Macht und des Mitgefühls sind unterschiedliche Bezeichnungen gegeben worden. Sie wurden Eingeweihte, Magier, Hierophanten, Adepten, Könige des Ostens, Weise Männer, Brüder und auch noch anders genannt. Im Sanskrit gibt es ein Wort, welches für sie verwendet wird und sie sofort mit der Menschheit identifiziert. Es ist Mahatma. Dies ist zusammengesetzt aus Maha/gross, und Atma/Seele; es bedeutet somit grosse Seele, und da alle Wesen Seelen sind, liegt der Unterschied des Mahatma in seiner Seelengrösse.
Durch die gesamte Hindu-Literatur wird immer wieder von Mahatmas gesprochen, und in Teilen des Nordens des Landes ist dieser Begriff allgemein gebräuchlich. In der Bhagavad-Gita, diesem sehr alten Werk, das von allen Hindus, gleichgültig welcher Richtung sie angehören, geehrt wird und auch von westlichen Kritikern sowohl als edel als auch schön anerkannt wird, ist folgender Vers zu lesen, „Ein wirklicher Mahatma ist schwer zu finden.“
Aber unabhängig von Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf verschiedene Namen gibt es genügend Argumente und Beweise, die zeigen, dass eine Körperschaft von Adepten, welches das oben beschriebene, wunderbare Wissen besitzen, immer existiert hat und wahrscheinlich auch heute existiert. Die alten Mysterien verweisen ständig darauf.
Das Alte Ägypten hatte sie in ihren grossen König-Eingeweihten, den Söhnen der Sonne und Freunde der grossen Götter. Jedoch der Christ, der ehrerbietig von Abraham als „dem Freund Gottes“ spricht, lacht höhnisch über die Idee, dass die ägyptischen Herrscher dieselbe Freundschaft für sich beanspruchen und dies etwas anderes sein könnte als die kindische Anschauung von Würde und Titel.
Es ist eine Gewohnheit, die Ideen der Alten Kulturen herabzusetzen, was in sich birgt, die Menschen von heute herabzusetzen.
Aber die Wahrheit ist, diese grossen Ägypter waren Eingeweihte, Mitglieder der einen grossen Vereinigung, welche alle einschloss egal von welchen Rang oder mit welcher Aufgabe. Die späteren Ägypter, zu Zeiten des Niedergangs, mussten natürlich ihre Vorgänger nachgeahmt haben, aber das war, als die wahre Lehre durch das Aufsteigen von Dogmen und Priestertum erneut zu verschwinden begann.
Ausschnitte von William Q. Judge, „Theosophie und die Meister“
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