Von Bernhard Guenther auf seinem Blog veilofreality.com; übersetzt von Taygeta

Einleitung

Wir leben in einer Zeit, in der wir Zugang zu mehr Informationen haben als je zuvor in der aufgezeichneten (offiziellen) Geschichte. Dank des Internets können wir alles nachschlagen, was wir wollen, und erhalten Informationen innerhalb von Sekunden. Dieser Zugang zu praktisch unbegrenzten Informationen hat seine Vor- und Nachteile.

Einerseits kann er uns durch gedankenlosen Medienkonsum ablenken, so dass wir süchtig nach dem Bildschirm und den sozialen Medien werden und uns in den vielen Kaninchenlöchern des Internets verlieren. Das kann dazu führen, dass wir uns auf den Kopf konzentrieren, uns vom Körper abkoppeln und von der „Aussenwelt“ isolieren. Wir werden dann zu Zuschauern und Süchtigen, die den nächsten Dopamin-Kick brauchen, um uns zu ernähren und alles zu überdecken, was wir nicht fühlen oder uns nicht eingestehen wollen.

Unsere Aufmerksamkeit wird weggelenkt. Abgelenkt und mit einer verringerten und zerstreuten Aufmerksamkeitsspanne sind wir nicht in der Lage, uns zu konzentrieren und präsent zu bleiben. Viele Menschen werden wie mechanisch programmierte Pawlowsche Hunde, die ihr Häppchen brauchen, und können nicht ein paar Stunden (oder sogar Minuten) ohne ihr Smartphone oder ihren Computer auskommen. Ich habe das Problem der Informationsflut und des sich Verlierens im Kaninchenbau bereits in diesem Aufsatz angesprochen.

Andererseits hat uns der Zugang zu unbegrenzten Informationen auch geholfen, unsere Bildung selbst in die Hand zu nehmen und mit Menschen auf der ganzen Welt zu kommunizieren. Wir sind in der Lage, wenn wir uns konzentrieren, präsent bleiben und unser Urteilsvermögen einsetzen können, uns kundig zu machen und uns über verschiedene Themen, die uns interessieren, zu informieren, und zwar unter Umgehung der MSM und der zunehmenden Zensur.

Insbesondere im spirituellen, esoterischen und okkulten Bereich haben wir heute Zugang zu Lehren, die noch vor wenigen Jahren sehr schwer zu bekommen waren und noch vor wenigen Jahrzehnten den meisten Menschen nicht zugänglich waren. Es gibt Webseiten, die sich dem Herunterladen der vollständigen Werke aller spirituellen/esoterischen Traditionen oder spirituellen Meister/Lehrer widmen.

Wir leben im Zeitalter der Apokalypse. Oft sehe ich, wie Menschen die Worte Apokalypse mit „dem Ende der Welt“ oder „Zerstörung“ (meist basierend auf biblisch-religiöser Programmierung) und Okkultismus mit „Bösem“ oder etwas „Negativem“ verwechseln. Die korrekten Definitionen lauten jedoch wie folgt:

  • Apokalypse bedeutet „Entschleierung“ oder „Enthüllung“ (von griechisch „apokalupsis“, apokaluptein: ‚aufdecken, enthüllen,‘) – wobei der Prozess selbst in der Tat „zerstörerisch“ sein kann und meist auch ist
  • Okkult bedeutet einfach „verborgen“ (von lateinisch „occultare“: ‚verbergen’/’verheimlichen‘, abgeleitet von celare: ‚verbergen/verhehlen‘.

In diesem Zeitalter der Enthüllung und in dieser Zeit des Übergangs kommt viel okkultes (verborgenes) Wissen an die Oberfläche. Mehr und mehr wird enthüllt, und es kommt in diesem Kali Yuga die Dunkelheit ans Licht (wird bewusst gemacht), sowohl kollektiv als auch persönlich/innerlich, wie wir jetzt deutlich in beschleunigtem Masse sehen können. Da das göttliche, supramentale Bewusstsein von „oben“ Druck ausübt, um sich in dem zu verankern, was immer empfänglich ist, erleben viele Menschen Zusammenbrüche und beschleunigtes Leiden und Unbehagen, denn die niederen Kräfte der Natur und das Unterbewusstsein widersetzen sich der Erleuchtung. Alles, was nicht mit der Wahrheit übereinstimmt, alle unsere Wunden/Traumata usw. werden ins Rampenlicht gestellt und kommen an die Oberfläche. Was auch immer verborgen war, muss enthüllt werden.

„Mit dem Herannahen der Ära des Heiligen Geistes muss nach und nach alles ans Tageslicht gebracht werden, nicht nur die Geheimnisse im Labor, sondern auch die tiefsten Bedeutungen der Esoterik. Dasselbe muss mit den Illusionen, Irrtümern und Lügen geschehen, die ebenfalls enthüllt werden müssen, damit sie später berichtigt werden können.“   ~   Boris Mouravieff, Gnosis

Wenn wir dem Drang des (verletzten) Egos widerstehen können, der Aussenwelt die Schuld zu geben, in ein Opfer-/Schuldzuweisungs-Bewusstsein zu verfallen, uns in der Angstfrequenz der Untergang- & Düsternis-Matrix zu verfangen oder uns von unserer inneren Landschaft abzulenken/zu distanzieren, können wir das Leiden als Katalysator nutzen, um nach innen zu schauen und uns aufrichtig auf das Grosse Werk zur Umwandlung unseres Seins einzulassen.

Auf dem Weg dorthin gibt es göttliche Führung, Unterstützung und Hilfe. Je aufrichtiger wir sind, je mehr wir Selbstverantwortung übernehmen und uns dem fortlaufenden Prozess des Aufstiegs und Abstiegs hingeben, desto mehr richten wir uns auf den göttlichen Willen aus und kommen aus der Dualität von Hoffnung und Angst heraus, an die sich das Ego ständig klammert. Wir alle sind auf bestimmte Lehren, Führungen und Hilfen gestossen, die perfekt auf die einzelnen Schritte unserer Reise abgestimmt waren.

Gleichzeitig können wir leicht überwältigt werden von all den verschiedenen Lehren, Modalitäten und Therapien, alten und neuen, die immer wieder auftauchen. Wir können dann leicht in die Falle des spirituellen Materialismus tappen (von Lehre zu Lehre springen) und in die des spirituellen Bypassings (spirituelles Umgehen, durch Überschätzung unserer Seinsebene und Verwendung spiritueller Konzepte zur Umgehung notwendiger psychologischer Arbeit). Wir können diesen Fallen (oder Umwegen) erliegen, wenn wir verzweifelt oder ungeduldig werden oder wenn das Ego unseren Prozess und unsere Erkenntnisse an sich reisst.

Wir können bestimmte Lehren auch fehlinterpretieren, weil wir nicht die Ebene des Seins (und des höheren Intellekts) haben, um sie wirklich zu begreifen, d.h. wir verstehen sie nicht und wenden sie auf einer physischen Ebene nicht (richtig) an. Wir mögen anfangs mit ihnen in Resonanz gehen, weil sie bis zu einem gewissen Grad etwas Reales und Wahres in uns berühren, aber unser konditionierter Verstand, unsere Voreingenommenheit und unser verletztes Ego können sich die Wahrheit auch falsch aneignen, indem sie nur das sehen, was sie sehen wollen, und daher jede Lehre verzerren, um (unbewusst) unsere Probleme und Projektionen zu rechtfertigen, zu rationalisieren oder zu normalisieren. Dies ist einer der Gründe, warum das beliebte Sprichwort „Nimm, womit du in Resonanz gehst, und lass den Rest liegen“ sehr trügerisch sein kann, denn wir können durch unsere eigene Unwissenheit und „falsche“ Resonanz leicht alles verzerren. Ich habe dieses Thema in meinem Artikel Hyperdimensional Matrix & Occult Forces (Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Resonanz) erforscht.

Missverständnisse über „Das Thema aller Themen“

Das hyperdimensionale Matrix-Kontrollsystem und das Thema „Entitätsanhaftung und Interferenzen“ sind zum Beispiel in der „Wahrheitsbewegung“, in bestimmten spirituellen und New-Age-Kreisen gut bekannt geworden, und doch gibt es immer noch viele falsche Vorstellungen und Missverständnisse über das „Thema aller Themen“. Viele Menschen verfallen bei der Entdeckung dieser Themen, wenn sie auf dieses Wissen stossen, in eine gewisse Angst, was dazu führt, dass sie sich in eine Opfer-Täter-Dynamik hineinbewegen, Entitäten beschuldigen und sich völlig machtlos fühlen gegenüber dem Einfluss der dunklen, feindlichen Kräfte, die die gesamte Menschheit beeinflussen, da sie die tiefere lehrende Funktion dieser widrigen Kräfte nicht verstehen.

Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe, ist eine der gängigen Annahmen, die die meisten Menschen machen, wenn sie vermuten, dass sie von einer „Entität“ beeinflusst werden, dass sie jemanden finden müssen, der diese für sie „entfernen“ kann und dass dann damit das Problem gelöst sein wird. Das ist jedoch nicht der Fall. Es reicht nicht aus, eine Entität zu entfernen, denn sie wird zehnfach zurückkommen (durch Anhaftung oder Interferenz), wenn der ursprüngliche „Eintrittspunkt“ nicht geschlossen wurde. Diese Eintrittspunkte haben mit blinden Flecken des Egos, der niederen (tierischen) Natur, mit Schatten, Wunden, Schwächen, Süchten und Traumata zu tun, die aus der Kindheit und sogar aus vergangenen Leben stammen – die unerkannt, unintegriert und ungeheilt geblieben sind.

Worüber nicht so viel gesprochen wird wie über das Thema „Wesenheiten“/“Entitäten“, ist, dass Traumaarbeit, Schattenarbeit und die Verankerung der göttlichen Kraft im Inneren die wesentlichen Schlüssel sind, um den Einfluss okkulter feindlicher Kräfte in unserem Leben zu beseitigen – und zwar dauerhaft. Unsere Welt ist eine Lernerfahrung, in der wir sowohl Licht als auch Dunkelheit, Unwissenheit und Wahrheit erfahren, und wir müssen uns zu grösseren Ebenen nicht-dualer Reaktivität und wahrer Selbsterkenntnis erheben, wenn wir den Einfluss dieser okkulten Kräfte wirklich transzendieren wollen, die mit unseren Schwächen, Kernwunden und unserer mechanischen Natur spielen, als wären wir Marionetten an Fäden.

„Angriffe von feindlichen Kräften sind unvermeidlich: Du musst sie als Prüfungen auf deinem Weg annehmen und mutig durch die Tortur gehen. Der Kampf mag hart sein, aber wenn man aus ihm hervorgeht, hat man etwas gewonnen, ist man einen Schritt weitergekommen. Es gibt sogar eine Notwendigkeit für die Existenz der feindlichen Kräfte. Sie machen deine Entschlossenheit stärker, dein Bestreben klarer. Es ist jedoch wahr, dass sie existieren, weil du ihnen einen Grund für ihre Existenz gegeben hast. Solange es etwas in dir gibt, das auf sie antwortet, ist ihr Eingreifen völlig legitim. Wenn nichts in dir antworten würde, wenn sie keinen Einfluss auf irgendeinen Teil deines Wesens hätten, würden sie sich zurückziehen und dich verlassen.“  ~   Die Mutter, Gesammelte Werke der Mutter

„Die feindlichen Kräfte haben eine bestimmte, selbstgewählte Funktion: den Zustand des Individuums, des Werkes, der Erde selbst und ihre Bereitschaft für den spirituellen Abstieg und die Erfüllung zu prüfen.“   ~  Sri Aurobindo, Briefe über Yoga

Darüber hinaus haben viele Menschen, die glauben, dass eine „Entität“ die Ursache für das Leiden in ihrem Leben ist (eine Annahme), vielleicht nicht einmal mit einer (äusseren) Störung und/oder einer Anhaftung zu tun, sondern haben Gedankenformen aus ihren eigenen Traumata, Ängsten und Projektionen geschaffen, die nun begonnen haben, ihre Psyche negativ zu beeinflussen. Diese Gedankenformen sind zu eigenen „Entitäten“ geworden, die sich in Sub-Persönlichkeiten verwandeln und mit Schattenmaterial gefüllt sind; unsere tiefsten Ängste und/oder unerkannte und ungeheilte persönliche und generationenübergreifende Traumata. Oft ist es die Unwissenheit, die diese starken Angstgefühle hervorruft, da das, was wir nicht wissen, uns in der Tat verletzt, denn dieses Schattenmaterial wird umso dichter, je mehr wir es vermeiden, uns auf die notwendigen psychologischen, spirituellen und Verkörperungspraktiken einzulassen, um unser Wahres Selbst zu entdecken.

Zum Thema Gedankenformen lese auch unseren Beitrag Gedankenformen, Tulpas und Egregores

Viele Menschen, mit denen ich im Laufe der Jahre gearbeitet habe und die dachten (und sich sehr sicher waren), dass sich bei ihnen eine oder mehrere Entitäten angeheftet hätten, war das in Wirklichkeit nicht der Fall, sondern ihre Probleme waren alle mit unbewussten Kindheitstraumata/-wunden, ihrem uneingestandenen Schatten oder ihren eigenen Gedankenprojektionen und selbst erschaffenen „Entitäten“ aus ihren Gedankenformen verbunden. Ich habe dieses Thema in meinem Artikel Reflections on Occult Entity Interferences and the Hyperdimensional Matrix Control System (Überlegungen zu den Interferenzen okkulter Entitäten und dem Kontrollsystem der hyperdimensionalen Matrix) und meinem Webinar Occult Forces of Hyper-Dimensions (Okkulte Kräfte der Hyper-Dimensionen)    angesprochen.

Die notwendige Grundlage der ganzheitlichen Selbstarbeit

Es hat sich gezeigt, dass ein grosses Ungleichgewicht entstehen kann, wenn sich Menschen heutzutage auf dem Weg zum Erwachen mit Selbstarbeit beschäftigen. Auf der einen Seite gibt es viele Menschen, die sich nur auf die psychologische Arbeit konzentrieren und die spirituelle Realität, von der wir auch jenseits dieses Lebens ein Teil sind, ignorieren oder sich ihrer nicht bewusst sind. Psychologische Arbeit allein, ohne das Streben nach dem Göttlichen/der Verbindung mit der Essenz, endet meist in einem „Wühlen im Schlamm“, ohne dass ein Ende in Sicht ist, und ist nur Symptom-Management. Psychologische Arbeit muss über eine „Gesprächstherapie“ oder intellektuelle „Analyse“ hinausgehen, die sich in der „Geschichte“ verfangen kann. Sie muss somatisch durch den Körper verarbeitet werden, um das Gefäss für das Göttliche vorzubereiten, damit es durchkommen und das Wahre Selbst/die Essenz hervorbringen kann. Tatsächlich kannst du [und dein Intellekt] dir selbst vormachen, dass du alle Probleme geheilt hast, indem du intellektuell die Ursache und den Grund dessen verstehst, was passiert ist [die „Geschichte“], aber dein Körper hält immer noch daran fest.

Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die dazu neigen, sich nur auf spirituelle Praktiken zu konzentrieren, ohne sich mit der notwendigen grundlegenden psychologischen Arbeit und Schattenarbeit zu beschäftigen, um ihre Kindheitswunden und Traumata zu heilen. Dies führt zu dem, was als „spirituelles Bypassing“ bezeichnet wird – die Verwendung spiritueller Techniken zur Umgehung unserer menschlichen Erfahrung. Spirituelle Arbeit muss auch über den Versuch hinausgehen, die Welt durch Eskapismus zu „transzendieren“, sie muss das Göttliche genau hier in unserem Leben und unserem Körper verankern, ohne sich irgendwohin zurückzuziehen, sie soll uns ermöglichen, spirituelle Krieger im Dienst des Göttlichen zu werden.

Es geht nicht um entweder/oder, sondern um beides, um Integrieren und Ganzheitlichkeit, um Arbeit auf allen Ebenen.

Und drittens gibt es Menschen, die spirituell und/oder psychologisch arbeiten, sich aber der Matrixkräfte auf der 3D-Ebene sowie den okkulten (verborgenen) 4D-Kräften, die Teil unserer multidimensionalen Realität sind, überhaupt nicht bewusst sind. Diese verborgenen Kräfte sind es, die die Richtung unseres Lebens und der gesamten Menschheit im Allgemeinen stark beeinflussen und prägen. Ich habe all die verschiedenen Ungleichgewichte und den Mangel an ganzheitlicher Selbstarbeit in dem Essay The Necessity To Surrender To The Divine And Spiritualize The Being (Die Notwendigkeit, sich dem Göttlichen hinzugeben und das Sein zu vergeistigen)  erforscht.

Die Aufstiegsbewegung, Lichtarbeiter und Sternensaaten

Im Laufe der Jahre habe ich mit mehreren Menschen gearbeitet, die zu verschiedenen „Aufstiegsbewegungen“ gehören. Sie berichteten mir, dass sie wie süchtig wurden nach allen möglichen Informationen über die galaktische Föderation des Lichts, die Wächter, die Kabale, die ausserirdische Agenda, Sternentore, Erdgitterarbeit, Tunnel des Lichts / Reinkarnationsfalle, kosmische Downloads, Energie-Updates, Aufstieg in 5D, bis zu 12D, Aufstiegssymptome und alle möglichen Informationen über Sternensamen, Indigos oder vergangene Leben, mit denen sie sich anfangs stark identifizierten.

Doch keine dieser Informationen und die damit verbundenen New-Age-Modalitäten zur „Aufwertung ihrer Lichtkörper“, „Vorlagen“ oder „Codes“ hat diesen Personen, mit denen ich gesprochen habe, langfristig geholfen, die Angelegenheiten sind für sie sogar noch schlimmer geworden (obwohl es anfangs vielleicht einen „positiven Placebo“/Dopamin-Effekt gegeben hat, der aber auf einer falschen Grundlage beruhte). Sie hatten ihre grundlegendste innere Arbeit ignoriert, die sich auf die Wunden/Traumata der Kindheit, den unbewussten Schatten, sowie auf die grundlegende somatische Körperarbeit bezog.

„Ein Mensch muss zuallererst bestimmte Dinge verstehen. Er hat Tausende von falschen Ideen und falschen Vorstellungen, vor allem über sich selbst, und er muss einige davon loswerden, bevor er sich etwas Neues aneignen kann. Andernfalls wird das Neue auf einem falschen Fundament aufgebaut, und das Ergebnis wird schlechter sein als zuvor. Die Wahrheit zu sagen ist das Schwierigste auf der Welt; man muss viel und lange studieren, um die Wahrheit zu sagen. Der Wunsch allein ist nicht genug. Um die Wahrheit zu sagen, muss man wissen, was die Wahrheit ist und was eine Lüge ist, und das vor allem in sich selbst. Und das will niemand wissen.“   ~   Gurdjieff

Bei der spirituellen Umgehung ist das verletzte Ego sehr versucht, sich mit Begriffen wie „Sternensaat“, „Indigo“ oder „Lichtarbeiter“ zu identifizieren, um sich als etwas Besonderes zu fühlen und ein unbewusstes Trauma zu überdecken, das meist direkt mit der eigenen Kindheit und Erziehung zu tun hat. Das bedeutet nicht, dass an diesen Konzepten nichts Wahres dran ist, aber wie ich in meinem Artikel Wanderers, Purpose, And Esoteric Work in This Time Of Transition (Wanderer, Bestimmung und esoterische Arbeit in dieser Zeit des Übergangs) dargelegt habe, lauert das Ego immer im Hintergrund, um diese Etiketten für seine eigene Agenda zu kapern.

Ich kann sogar zugeben, dass ich in der Vergangenheit selbst in diese Falle getappt bin: Ich fühlte mich einsam, verletzt und nicht in der Lage, mich „einzufügen“ und mit irgendjemandem in Beziehung zu treten; ich benutzte das Konzept, ein „Wanderer/Sternensamen“ zu sein, als Flucht, damit ich mich besser und „besonders“ fühlte, was aber nichts als ein Pflaster war. Schliesslich musste ich mich all dem stellen, was ich unterdrückte. Es ging um tiefe unbewusste Kindheitstraumata und narzisstische Verwundungen (das Ergebnis des Aufwachsens mit einem narzisstischen Elternteil), an denen ich arbeiten und die ich auf einer grundlegenden somatischen und psychologischen Ebene konfrontieren musste, denn diese Wunden (die auf einem Entwicklungstrauma beruhten) waren auch die Eintrittspunkte für okkulte, negative Kräfte und Entitäten, die mich angriffen.

Es gibt auch die Falle, die alte Ego-Identität abzulegen und stattdessen eine neue „spirituelle“ Identität zu entwickeln. Wir können das daran erkennen, dass Menschen dazu neigen, sich neue „spirituelle“ Namen zu geben, die auf subtile oder nicht so subtile, unbewusste Weise ihre Selbstwichtigkeit aufblähen und eine tief verwurzelte Unsicherheit überdecken. Natürlich wird die Ego-Persönlichkeit dies auf vielfältige Weise rechtfertigen. Letztlich geht es darum, alle Etiketten und Identifikationen loszulassen, um nicht nur unser Menschsein, sondern unser wahres göttliches Selbst zu finden.

Okkultes Wissen und verschiedene Ebenen der Lehren

Den meisten Menschen fehlt, wenn es um aufrichtige Selbstarbeit geht, das notwendige psychologische Fundament bevor sie sich in den Bereich des Okkulten, der Esoterik und der Grenzwissenschaften im Allgemeinen begeben. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass viele Menschen sich auf entsprechende Informationen stürzen, ohne ihre grundlegendsten Kindheitswunden / Traumata (die WIR ALLE in uns tragen) und Schattenaspekte bearbeitet oder angesprochen zu haben. Sie haben sie sich noch nicht mit Embodiment-Arbeit (Körper-Geist-Praktiken) und Meditation beschäftigt. Sie suchen nach etwas, auf das sie ihre Probleme abschieben können, und sie können daher leicht okkultes esoterisches und Randwissen falsch anwenden.

Es ist eine einfache Falle, in die man aufgrund des bereits erwähnten „leichten Zugangs“ in unserem digitalen Internetzeitalter tappen kann. Ein gutes Beispiel ist mein Essay Organic Portals – Soulless Humans (Organische Portale – Seelenlose Menschen). Es ist der bei weitem am meisten gelesene Artikel auf meiner Website, und dennoch wird dieses Thema von vielen Menschen, die ihn gelesen haben, missverstanden – nach den E-Mails und Kommentaren, die ich erhalten habe, zu schliessen. Sie verdrehen die Informationen, um andere zu beschuldigen und zu dämonisieren. Das zeigt, dass das Lesen von etwas nicht automatisch zu besserem Verständnis führt.

Das meiste alte esoterische Wissen wurde in der Vergangenheit aus einem bestimmten Grund verdeckt (versteckt) gehalten. Nicht unbedingt, um die Menschen durch Unterdrückung von Wissen vom Erwachen abzuhalten (was auch geschah und noch geschieht), sondern um den Suchenden zu schützen und eine esoterische Wahrheit zu ehren: „Bittet und ihr werdet empfangen, sucht und ihr werdet finden, klopft an und es wird euch aufgetan“ sowie „Gebt nicht Hunden, was heilig ist; werft eure Perlen nicht vor die Schweine. Wenn du das tust, werden sie sie unter ihren Füssen zertreten und sich umdrehen und dich in Stücke reissen“. Es ging /geht darum, die Aufrichtigkeit des Suchenden zu testen, ob er/sie überhaupt bereit ist, in höheres Wissen und die verschiedenen Stufen des „Erwachens“ „eingeweiht“ zu werden.

Einweihung in diesem Sinne hat nichts mit einem Ritual, einer Zeremonie oder irgendetwas Äusserem zu tun, so wie einige „Geheimgesellschaften“ das esoterische Konzept der „Einweihung“ missbraucht haben. Wahre Einweihung ist ein innerer Prozess, der die Aufrichtigkeit des Suchenden prüft, ob er/sie wirklich bereit ist, „die Schwelle zu überschreiten“, ohne die Forderungen des Egos, ohne Schnäppchensuche oder nur auf der Grundlage flüchtiger Neugier, sondern auf der Grundlage eines wahren, aufrichtigen Rufs seiner/ihrer unsterblichen Seele, die sich danach sehnt, sich mit dem Göttlichen zu vereinen.

Während immer mehr Menschen beginnen zu „erwachen“, wissen viele junge Seelen (noch) nicht, was es wirklich braucht, um die Schwelle auf dem Weg des Erwachens zu überschreiten. Viele Suchende überschätzen sich selbst oder unterschätzen, was das Grosse Werk mit sich bringt. Meistens verwechseln die Menschen ein intellektuelles Verständnis darüber, wie sich die Matrix im Aussen manifestiert, mit „Erwachen“.

Um der Matrix zu entkommen (in den esoterischen Traditionen wie der „Gnosis“ als „Allgemeines Gesetz“ bezeichnet), ist es notwendig, sich mit aufrichtigen bewussten „Überanstrengungen“ auf die esoterische Arbeit einzulassen. Es gibt eine „Schwelle“, die überschritten werden muss, eine Leere, die den Suchenden auf den Weg des Grossen Werkes bringt. Der Prozess und die Notwendigkeit eines inneren Bankrotts (Desillusionierung, Tod der Persönlichkeit), der den Suchenden auf den „Weg“ zum Erwachen führt, wird in esoterischen Gleichnissen wie diesem beschrieben, das auf dem esoterischen Christentum basiert (aus „Gnosis“ von Mouravieff):

„…Diese Leere, die nur um den Preis einer beträchtlichen Anstrengung oder sogar einer Überanstrengung überwunden werden kann, wirkt selektiv. Der Charakter und das Ausmass der erforderlichen Anstrengung sind für jeden Menschen unterschiedlich, je nach Art und Grad der Deformation des Geistes des äusseren Menschen; ein individueller Faktor…
Dieses Fragment esoterischen Ursprungs gibt eine Vorstellung vom Zugang zum Weg:
Ich sehe ein grosses Gebäude, eine riesige Masse. In der vorderen Wand ist ein schmaler Bogen mit offenen Türen; dahinter dunkle Nebel. Vor der hohen Schwelle steht ein junges Mädchen… ein hübsches russisches Mädchen. Aus den dunklen und eisigen Nebeln kommt eine Brise, ein Strom eisiger Luft, der aus den Tiefen des Gebäudes den Klang einer langsamen und gedämpften Stimme mit sich bringt:

– ‚Ihr, die ihr danach strebt, diese Schwelle zu überschreiten, wisst ihr, was euch hier erwartet?‘

– ‚Ich weiss es‘, antwortet das junge Mädchen.

– ‚Kälte, Hunger, Hass, Spott, Hohn, Ungerechtigkeit, Gefängnis, Krankheit und sogar der Tod?‘

– ‚Ich weiss es. ‚

– ‚Erwartest du, von allen gemieden zu werden? Erwartest du, völlig allein zu sein?‘

– ‚Ich bin bereit. Ich weiss es. Ich werde alles Leid und alle Schläge ertragen.‘

– ‚Auch wenn sie nicht von Feinden kommen, sondern von den Eltern, von Freunden?‘

– ‚Ja… auch von denen…‘

– ‚Gut. Nimmst du das Opfer an?‘

– ‚Ja.‘

– ‚Ein anonymes Opfer? Du wirst sterben und niemand… wirklich niemand wird wissen, wessen Andenken zu ehren ist?‘

– ‚Ich habe keine Verwendung für Anerkennung und Mitleid. Ich habe keine Verwendung für einen Namen.‘

– ‚Bist du bereit für ein Verbrechen?‘

Das junge Mädchen senkte den Kopf. – ‚Sogar zum Verbrechen.‘

Die Stimme, die sie befragte, sprach nicht sofort weiter. Endlich setzte sie wieder ein:

– ‚Weisst du, dass du eines Tages nicht mehr an das glauben wirst, woran du jetzt glaubst, und dass du zu dem Schluss kommen wirst, dass du ein Dummkopf warst und dass du dein junges Leben umsonst verloren hast?‘

– ‚Auch das weiss ich. Aber obwohl ich es weiss, möchte ich eintreten.‘

Das junge Mädchen überschritt die Schwelle.

Ein schwerer Vorhang fiel. Zähneknirschend rief jemand hinter ihr: ‚Ein dummes Mädchen!‘

Daraufhin antwortete von einer anderen Stelle eine Stimme: – ‚Eine Heilige!‘

   ~   aus „Gnosis“ von Boris Mouravieff

Die Türhüter/Wächter des Tempels der Wahrheit verstanden, dass bestimmtes Wissen einige Menschen in den Wahnsinn treiben kann, weil sie keine Grundlage (keine „innere Verdrahtung“) haben, um es zu erden. Manche Menschen sind einfach nicht bereit für tieferes okkultes/spirituelles Wissen und es kann für sie gefährlich sein. Sie können es falsch anwenden/verzerren, und es kann sie in den Wahnsinn treiben oder ihre spirituelle/seelische Entwicklung verzögern.

In ähnlicher Weise habe ich gesehen, dass in dieser Zeit viele so genannte „Grenz“- und New-Age-Informationen die Menschen tiefer in Psychosen, Traumata, Paranoia und Angst stürzen können, oder sie können dazu führen, dass sie ihren Seins-/Bewusstseinsstand überschätzen und ihr Ego aufblähen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem grossen Teil des Materials aus dem Grenzbereich der Matrix/des Aufstiegs um grobe Verzerrungen, Projektionen, Unwahrheiten und Desinformationen (meistens Wahrheit vermischt mit Lügen), die den paranoiden Verstand oder einfach den neugierigen Intellekt ansprechen, der das Konzept der „Resonanz“ falsch anwendet, ohne zu differenzieren.

Viele zutiefst verletzte Menschen werden von allen möglichen New-Age-Randkonzepten und Informationen angezogen, und haben nicht die Fähigkeit, zu unterscheiden. Das Ergebnis ist, dass sie im Verstand gefangen sind (oder ihren Schatten unterdrücken, indem sie sich zwingen, „positiv“ zu bleiben), und noch mehr Leid und Traumata erfahren und negative Formen erschaffen, die von den feindlichen okkulten Kräften als Einfallstor benutzt werden, um die Menschen in paranoiden Gedankenschleifen und der Opfer-/Schuldzuweisungs-Falle gefangen zu halten.

Man kommt unweigerlich in Kontakt mit der vitalen Ebene und betritt sie in der Bewusstseinserweiterung, die aus einer inneren Öffnung resultiert, aber man sollte sich niemals in die Hände dieser Wesen und Kräfte begeben oder sich von ihren Suggestionen und Impulsen leiten lassen. Dies ist eine der Hauptgefahren des spirituellen Lebens, und sich davor zu hüten, ist eine Notwendigkeit für den Suchenden, wenn er sein Ziel erreichen will.
Ich würde es für das Beste halten, zuerst die spirituelle und psychische Entwicklung zu haben und sie mit der gleichen Fülle zu haben, bevor man in die okkulten Regionen eintritt. Diejenigen, die zuerst in letztere eintreten, können ihre spirituelle Verwirklichung sehr verzögert finden – andere geraten in die verworrenen Fallen des Okkulten und kommen in diesem Leben nicht mehr heraus.“    ~   Sri Aurobindo, Briefe über Yoga

Es gibt auch verschiedene [Verständnis-] Ebenen von Lehren, anhängig davon, wo wir uns auf unserer Seelenreise befinden, was wir brauchen und wofür wir aus der Perspektive der Seelenebene bereit sind – und nicht aufgrund der Forderungen unseres ungeduldigen (verwundeten) Egos. Jeder Mensch ist anders, mit einzigartigen Lektionen, Wegen und in verschiedenen Stadien der Seelenentwicklung, ohne zu urteilen.

Jede Lehre ist ein Spiegelbild der Ebene des Seins und der Selbstverwirklichung der Person, die sie lehrt/übermittelt. Sie hängt auch von der Empfänglichkeit des Schülers ab, der sie empfängt. In meinem Leben kann ich zum Beispiel sehen, wie ich durch verschiedene Stadien gegangen bin und von verschiedenen Lehren angezogen wurde, je nachdem, wo ich in meinem Fortschritt und Prozess der Selbstarbeit und psychologischen/spirituellen Entwicklung stand.

Sehr wichtig ist, dass ich die somatische Psychotherapie zusammen mit Körper-Geist- und Einkörperungspraktiken nicht vermieden habe, weil ich in der Vergangenheit auch spirituelle Umgehungen praktiziert und meine Seinsstufe überschätzt habe. Die Kombination von somatisch-psychotherapeutischer Arbeit mit spiritueller/esoterischer Arbeit ist in der heutigen Zeit sehr wichtig. Mit anderen Worten, meiner Erfahrung nach braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, ähnlich dem vierfachen Ansatz, über den ich hier geschrieben habe (Die Notwendigkeit, sich dem Göttlichen hinzugeben und das Wesen zu vergeistigen.)

John Baines hat in seinem Buch „Der Sternenmensch“ über diese verschiedenen Ebenen des Seins und der Lehre geschrieben und dabei die Analogie des Aquariums verwendet. Da kannst das Wort ‚Schule‘ durch ‚Lehre‘ ersetzen. Er kommt aus der Perspektive des Hermetismus, aber es kann auf jede Lehre angewendet werden:

„Die reichhaltige esoterische Mythologie enthüllt das Okkulte nicht, sondern verschleiert es und verursacht tiefe Besorgnis unter denen, die, ob aufrichtig oder falsch, das Licht der hermetischen Wahrheit suchen. Es gibt viele Schulen, Zentren und Bewegungen, jede mit ihrer eigenen Philosophie. Jede dieser Strömungen scheint gegen die anderen zu strömen, und es gibt einen grossen Mangel an Übereinstimmung und Deckungsgleichheit in ihren Lehren. Natürlich verkündet jede Schule, dass ihre Wahrheit richtig ist und dass die anderen, die ihr ähnlich sind, unvollkommen oder gefälscht sind. Es ist nicht unsere Absicht, die verschiedenen Schulen zu kritisieren, sondern vielmehr die Suchenden anzuleiten, damit sie finden, was sie suchen, und gleichzeitig mehr Einsicht in ihre persönlichen Motive erhalten.
Jeder Suchende hat eine spezielle Vorstellung von dem, was er zu finden wünscht, und obwohl er vielleicht tatsächlich findet, was er sucht, wird er später erkennen, dass seine Entdeckung ihn nicht zu etwas Höherem, Wirklichen oder Positiven führt. Im allgemeinen Kontext der „okkulten Wissenschaften“ gibt es diejenigen, die sich von Spiritismus, Yoga, Rosenkreuzertum, Parapsychologie oder Mentalismus angezogen fühlen. Innerhalb jeder dieser Strömungen gibt es wiederum zahlreiche Schulen und „Pseudo-Schulen“. Für den Einweihungskandidaten ist es schwierig, die richtige Wahl zu treffen.
Zunächst einmal kann man sagen, dass jeder Einzelne sein eigenes Niveau innerhalb des allgemeinen Durchschnitts der Menschheit hat. Es ist so, als ob wir alle in einem Wassertank leben würden, ähnlich einem Aquarium, und jeder findet seine eigene Schwimmstufe, je nach der Dichte seines Körpers. Es gibt viele Arten von Sapiens; es gibt solche, die sehr niedrig sind, und andere, die für ihre Art sehr hoch sind. Unter diesen Bedingungen ist es nur natürlich, dass jeder Mensch eine seinem Niveau entsprechende Bewegung oder Schule sucht; andernfalls wäre es ihm unmöglich, irgendeinen Nutzen daraus zu ziehen. In diesem Fall gilt: „Gleiches zieht Gleiches an“.

Im Grunde genommen gibt es keine „höheren“ oder „niedrigeren“ Lehren, Techniken oder Modalitäten im Sinne eines Gut/Schlecht-Urteils. Es ist das gut, was für unseren jeweiligen Stand geeignet ist, denn jeder befindet sich auf einer anderen Ebene des Seins mit unterschiedlichen Seelenlektionen. Man kann keine Schritte überspringen. Die beste Lehre für uns ist die, die wirklich einen Unterschied in unserem Leben bewirkt und uns hilft, mehr von unserem wahren Selbst zu werden – dem wahren „Ich“, im Gegensatz zu den verschiedenen Persönlichkeiten, mit denen wir uns zu identifizieren pflegen.

Zu behaupten, man hätte bereits alles/genug Schatten-, Trauma- oder inneres Kind-Arbeit gemacht (und man sei auf der Suche nach „fortgeschritteneren Techniken/Modalitäten“) bedeutet auch, dass man „erleuchtet“ und vollständig seelenindividualisiert und selbstverwirklicht ist.

Man kann auch viel Zeit, sogar Jahre, verschwenden, wenn man diese Arbeit vorwiegend intellektuell macht, ohne sie zu verkörpern, und sich so vormacht, man sei bereits „geheilt“.

Oder, wie ich bereits erwähnt habe, werden viele Menschen in der New-Age-/Grenz-/Wahrheits-Bewegung süchtig nach allen möglichen fragwürdigen Techniken, um ihre „DNA“, ihren „Lichtkörper“, ihre „Schaltkreise“ zu „verbessern“, um „in 5D aufzusteigen“ usw., einschliesslich vieler fragwürdiger Techniken der „Entitätsentfernung“ usw., ohne sich jemals mit aufrichtiger psychologisch-somatischer innerer Arbeit beschäftigt zu haben, um die Eintrittspunkte zu schliessen/zu heilen, durch die diese Kräfte eindringen. Das „vergeistigte“ Ego (und das verletzte innere Kind) nährt sich von diesem „spirituellen Materialismus“ und der Selbstüberschätzung, mit der die Menschen ihre Seinsebene überschätzen. (…)

Ein holistischer, integraler Ansatz

Das bedeutet nicht, dass wir von einer Lehre zur anderen oder von einer Modalität zur anderen springen (auch wenn wir oft durch Versuch und Irrtum lernen, bis wir das finden, was wirklich für uns funktioniert). Die könnte in spirituellem Materialismus enden und darin, dass der Intellekt nach Wissen süchtig wird, anstatt sich auf die Arbeit einzulassen.

Gurdjieff sagte einmal zu seinem Schüler Ouspensky, dass er, wenn er die Essenz seines Werkes wirklich verstanden hätte (d.h. es verkörpern und leben würde), nichts anderes mehr zu lesen bräuchte. Aber die meisten von uns lesen weiter, und wir müssen ständig lernen, obwohl es oft mehr darum geht, uns ständig daran zu erinnern, was wir (intellektuell) grösstenteils schon wissen, zumindest an einem bestimmten Punkt auf unserer Reise. Es ist nur der Intellekt, der daran hängen bleiben kann und sich selbst in eine Falle lockt, indem er „süchtig“ nach irgendwelchen Lehren und Informationen wird und glaubt, wach zu sein, obwohl er nur träumt. Sri Aurobindo hat das in seinem eigenen Prozess selbst erfahren und auch über die Grenzen des Intellekts geschrieben.

Solange wir nicht die wahre innere Erfahrung gemacht haben, ist es nur mentales Zeug, das möglicherweise mit uns in Resonanz geht, das nicht verkörpert ist und uns vorgaukeln kann, dass wir „fortgeschrittener“ sind, als wir tatsächlich sind. Wie immer ist der Verstand der Betrüger. In den esoterischen Traditionen und Lehren ist auch bekannt, dass es für eine Person umso schwieriger ist, sich auf die Arbeit einzulassen, je kopflastiger sie ist – auch wenn sie mehr intellektuelles Wissen hat.

Das Lernen hört nie auf. Die meisten von uns müssen mehr lesen und studieren, um mehr Wissen zu erlangen (besonders in diesem Zeitalter der kurzen Aufmerksamkeitsspanne) und um Feedback und praktische Ratschläge zu erhalten. Aber am wichtigsten ist, dass wir das Wissen anwenden und uns auf die Praktiken einlassen, besonders auf einer körperlich/somatischen Ebene. Es gibt auch nur so viel Selbstarbeit, wie man selbst leisten kann, denn wir alle haben unsere subjektiven blinden Flecken. Viele von uns haben immer noch mit unbewussten und ungelösten Traumata zu tun, derer wir uns nicht einmal bewusst sind, weil wir uns von ihnen distanziert haben. Daher brauchen wir auch hier einen ganzheitlichen Ansatz, der an allen Teilen gleichzeitig arbeitet: körperlich (somatisch), psychologisch/emotional, intellektuell und spirituell.

Am wichtigsten ist es aber, sich selbst zu fragen, wie aufrichtig man (mit sich selbst) ist und ob man zu 100 % bereit ist, „dem Ruf zu folgen“ und „die Schwelle zu überschreiten“. Jede einzelne Seele wird an irgendeinem Punkt ihrer evolutionären Reise über Lebenszeiten hinweg mit dieser Wahl konfrontiert werden. Der einzige Ausweg ist der Weg nach innen und hindurch.

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Basierend auf all den oben genannten Themen und unseren persönlichen Erfahrungen, sowie der Arbeit mit Tausenden von Menschen im Laufe der Jahre haben meine Partnerin Laura und ich einen 12-wöchigen Online-Intensivkurs „Zeit des Übergangs“ entwickelt, „Embodied Soul Awakening“, der auf dem vierfachen Ansatz der Selbstarbeit in einem wirklich ganzheitlichen und integrativen Ansatz der „inneren“ Arbeit im Kontext der „äusseren“ Arbeit basiert ­– dem Verständnis der Matrix und der kosmischen Kräfte, die uns beeinflussen. Wir kombinieren alle Elemente der menschlichen Erfahrung in einem vollständigen Programm, das dich durch die grundlegenden psychologischen, somatischen, spirituellen und esoterischen Praktiken führt, die für die evolutionäre Reise des Bewusstseins, zu der wir als Menschen aufgerufen sind, erforderlich sind.

Dieses Programm gibt Menschen eine tiefere Grundlage für Selbstheilung und Selbstarbeit auf somatischer, psychologischer und spiritueller Ebene mit vielen praktischen Werkzeugen und Übungen. Mehr darüber kann man hier erfahren: TIME OF TRANSITION: EMBODIED SOUL AWAKENING (Zeit des Übergangs: Verkörpertes Seelenerwachen).

Ich möchte betonen, dass es nicht den „EINEN“ Weg gibt. Das habe ich in meiner Arbeit und meinen Schriften immer wieder betont. Wir alle haben unseren eigenen Aufbau, unsere Lektionen, Herausforderungen, unser Karma, unsere Wunden, Traumata, Schatten, Talente und unseren individuellen Prozess des Erwachens und der Heilung. Was für den einen funktioniert, funktioniert vielleicht nicht für den anderen. Auch unsere Arbeit ist nicht für jeden geeignet. Was jedoch meiner Erfahrung nach sehr notwendig ist, ist ein ganzheitlicher, integraler Ansatz für das Leben, die Selbstarbeit und den Prozess des Erwachens, ohne unserem Körper, dem Leben oder der Welt zu entkommen. Unser ganzes Wesen muss transmutiert werden, um schliesslich das göttliche, supramentale Bewusstsein vollständig zu verkörpern, was die grosse Chance in dieser Zeit des Übergangs ist.

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Hinweis: Die Verlinkungen in diesem Beitrag führen zu den englischen Originalartikeln des Autors. Es handelt sich bei den entsprechenden Essays um weitere tiefgründige Betrachtungen, die ebenfalls mit viel Gewinn gelesen werden können. Interessierte können sich durch automatische Übersetzungsprogramme (Deepl, Apple-, Google- oder Microsoft-Übersetzer) deutsche Übersetzungen dieser Aufsätze anfertigen lassen.

Weitere Beiträge von Bernhard Guenther bei uns:

Der Klimawandel und die Zeit des Übergangs Teil 1 und Teil 2
Das Selbst heilen – die Welt heilen
Die Verkörperung des Krieger-Archetypus im Dienst am Göttlichen
Die langfristige Matrix-Agenda und was wir dagegen tun können
Teile und herrsche und die Falle der Identifikation