Veröffentlicht auf Esoteric Empyre; übersetzt von Taygeta

Dank der lichtvollen Arbeit von spiritscape können wir diesen Beitrag auch als Video anbieten!

„Nach der tantrischen Lehre wohnt in jedem Menschen eine Kraft, die Kundalini genannt wird. Diese befindet sich gemäß dem Tantrismus ruhend am unteren Ende der Wirbelsäule und wird symbolisch als eine im untersten Chakra schlafende zusammengerollte Schlange (Sanskrit: kundala „gerollt, gewunden’“) dargestellt. Sie gilt als die der Materie nächststehende Kraft im Menschen. Durch yogische Praktiken soll sie erweckt werden können und aufsteigen, wobei die transformierenden Hauptenergiezentren oder Chakren durchstoßen werden (Satchakrabedha „Sechschakrendurchstechen“). Erreicht sie das oberste Chakra, soll sie sich mit der kosmischen Seele vereinigen und der Mensch höchstes Glück erlangen. Erst hier vereinigt sie sich nach tantrischen Lehren in ihrer transformierten Form mit den kosmisch-spirituellen Kräften. Da das Aufsteigen der Energie nach den klassischen Lehren auch Gefahren in sich birgt, sollen eine gute Vorbereitung und ein innerer Reinigungsprozess entscheidend sein (…)

Auch einige Vertreter der frühen westlichen Psychologie beschäftigten sich mit dem Kundalini-Phänomen, allen voran der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung.“ (Quelle)

Wenn ein Wesen wahrhaftig sich dem Dienst am Universellen Geist widmet, sich dem Universalen Willen übergibt und selbstlose Liebe entwickelt und nichts Geschaffenem Schaden zufügt, ändern sich viele Dinge in diesem Wesen. Die Veränderungen sind körperlich, geistig und spirituell. Eine der tiefsten Kräfte, die an diesen Veränderungen beteiligt sind, ist die Kundalini.

Die Kundalini steigt auf als eine Aktivierung der Energie entlang der Wirbelsäule. Manche Leute haben sie als einen feurigen Atem beschrieben, der die Wirbelsäule hinauf braust. Sie wurde auch als Göttin interpretiert, oder das schlangenförmige Feuer, das in der Basis der Wirbelsäule wohnt und von Zeit zu Zeit zum Leben erweckt wird, sich schliesslich bis an die Spitze des Kopfes erhebt und Erleuchtung bringt. Wenn die Kundalini-Kraft sich durch die endokrinen Drüsen des Körpers und ihre entsprechenden Nervenzentren bewegt, gibt es eine Stimulation und ein „Erwachen“ der sieben Zentren oder „Chakren“, die mit diesen Drüsen und Nervengruppen assoziiert sind. Dies bringt neues Bewusstsein und hohe Aktivität in Bereichen des Schwingungsspektrums, die zuvor blockiert worden waren durch die Erfahrungen der Person. Und dann erhält eine Person machtvolle neue Fähigkeiten – und grosse Verantwortung.

Wenn die Kundalini aufsteigt, kann es schmerzhaft sein, obwohl der Zustand des spirituellen Hochgefühls dazu neigt, Schmerzen aufzuheben. Es ist in der Regel erst danach, dass man während Tagen ein sehr starkes, wundes Gefühl haben kann. Und wenn der Körper nicht rein genug ist und nicht für diese mächtige Evolutionsenergie vorbereitet ist, kann dies sehr viel Not und Krankheit verursachen, da der Körper „aufholen“ muss, um sich selbst zu reinigen und „Nervenbahnen“ entwickeln muss, die stark genug sind, um die neuen Energien zu bewältigen. All dies kann dadurch leichter gemacht oder erbracht werden, dass man den physischen Körper reinigt und einstimmt, in Koordination mit der Seele und dem Geist (Spirit). Meditationen, Yoga, Diät, etc., können alle dazu beitragen, diese Änderungen, verursacht durch das Aufsteigen der Kundalini, so glatt und einfach wie möglich zu machen.

Bevor wir hier weiter machen, muss ich euch eine ernste Warnung geben. Die aus dem Aufsteigen der Kundalini gewonnenen Fähigkeiten sollten mit der Selbsttranszendenz und der aktiven, selbstlosen Liebe einhergehen oder daraus resultieren. Die Kundalini sollte natürlich aufsteigen, wenn man sich zu einer besseren, freundlichen und grosszügigen Person entwickelt. Es ist wie ein Kuss, den man vom Universellen Geist erhält, wenn man etwas Richtiges denkt oder etwas richtig machst. Es kann dies geschehen, während man eine spirituelle Erfahrung hat, besonders während der Meditation. Allerdings kann man auch durch bestimmte Übungen, etwa mit Kundalini Yoga, erreichen, dass die Kundalini aktiviert wird, aber das ist dann ein ERZWINGEN.

Solche Übungen können gut sein, wenn sie unter der Leitung eines wahren Lehrers stehen und mit dem geistigen Wachstum der Wesens übereinstimmen, können aber unter anderen Umständen auch sehr gefährlich und schädlich sein. Würdest du ein Baby mit Kabeln, die an einer Steckdose angeschlossen sind, spielen lassen? Natürlich nicht. Wenn man jedoch ZUERST durch jemanden in einer geeigneter Weise VORBEREITET wurde, wie mit ihr umzugehen ist, kann die elektrische Energie sehr konstruktiv sein. Und so ist es auch mit der Kundalini-Kraft. Aus diesem Grund geben wir diese höchst machvollen Techniken, mit denen solch gewaltige Kräfte ‚freigeschaltet’ werden können, nur an jene weiter, die bewiesen haben, dass sie selbstlose Liebe leben und niemandem Schaden zufügen werden. Es gibt Bücher und Lehrer, die solche Techniken an irgend jemandem weitergeben. Aber bitte, achtet auf meine Warnung.

Es gibt noch andere Mittel, um das Erwecken der Kundalini zu erzwingen, unter anderem mit Drogen und wissenschaftlichen Geräten. Und es gibt Lehrer, die ihren Schülern „Schakti“ geben, um sie zu stimulieren. Aber mindestens ein Lehrer, den ich kenne, der gelernt hat mittels Shakti oder irgendwelchen anderen Mitteln eine vorübergehende „Erleuchtung“ durch Kundalini zu bewirken, tut nichts um eine bessere Person zu werden. Tatsächlich stärkt es gewöhnlich das selbstsüchtige, getrennte Selbst und fördert ein „spirituelles Ego“. Um ein Beispiel zu bringen könnten wir es vergleichen mit einem Weg, der sich auf den Berg des Bewusstseins hinauf windet; die Spitze des Berges ist das Universelle Bewusstsein, das Einssein mit dem Universellen Geist. Ein Induzieren oder Erzwingen der Erleuchtung durch externe Mittel ist wie vorübergehend eine Person durch die Luft auf die Spitze des Berges heben. Sicher, sie wird dort das Universelle Bewusstsein erleben, aber es ist nur vorübergehend, sie ist nicht selbst dort hinaufgestiegen, und sie gehört nicht dorthin. Sie muss zurückkehren, und es wird ein Sturz sein. Es könnte ein solches Erlebnis hilfreich sein – wenn es nur einmal geschieht, um Inspiration zu vermitteln und zu erfahren, was für wunderbare Dinge uns erwarten, wenn wir auf dem richtigen Weg schliesslich das Universelle Bewusstsein erreicht haben.

Wenn jemand eine solche Erfahrung gemacht hat und dann wieder „zurückkommt“, gibt es zwei alternative Pfade, die eine Person wählen kann …

1) Eine Person kann sich erheben und den eigenen spirituellen Weg nach oben gehen, Schritt für Schritt; oder

2) Die Person kann (wie es die meisten tun) eine Haltung einnehmen von der Art „ich weiss jetzt, wie es ist. Ich habe es geschafft. Ich brauche nicht den langen harten Weg zu gehen.“ Dann versucht die Person gewöhnlich, eine „Abkürzung“ zu nehmen, um wieder dorthin zu gelangen und wird im Getrennt-Bewusstsein verhärtet. Damit kommt sie dann nur immer weiter weg von ihrem wahren spirituellen Weg und von der Bergspitze.
Täusche dich nicht, es gibt keine Abkürzungen.