Von Richard Enos auf collective-evolution; übersetzt von Taygeta

Nach fast 50 Jahren beginnen wir uns zu ‚vorzustellen’, was John Lennon uns mit seinem Lied zu sagen versuchte

Als John Lennon 1971 den Song „Imagine“ veröffentlichte, war das Publikum noch nicht wirklich bereit, die Botschaft aufzunehmen. Sicher, das Glühen der Asche der Hippie-Bewegung und ihre Betonung von Frieden und Liebe war noch nicht erloschen, aber dieses Lied präsentierte eine erhabene Vision, die selbst für treue Anhänger unerreichbar schien. Die schlichte, anmutige Melodie täuschte über ihren weitreichenden Tiefsinn hinweg.

Heute beginnt diese Vision und die zukünftige Welt, die er sich vorgestellt hatte, uns in ihrer ganzen Fülle zugänglich zu werden.

Lennon erklärte, dass er die ursprüngliche Idee für den Song den Buch Grapefruit von Yoko Ono entnommen hatte. Darin werden wir ermutigt uns vorzustellen, dass der Himmel weint oder dass man eine Wolke sei („Imagine the sky crying“; „Imagine you’re a cloud“). Doch mit „Imagine“(Stelle dir vor) zeigt er seine Handschrift als kämpferischer Herausforderer der weit verbreiteten Konventionen unserer kollektiven Wahrnehmung.

John Lennons Worte

Stell dir vor, es gibt kein Himmelreich,
Es ist ganz einfach, wenn du’s nur versuchst.
Keine Hölle unter uns,
Über uns nur das Firmament.
Stell dir vor alle Menschen
Leben nur für das Heute.

Lennon beginnt mit der vielleicht umstrittensten Aussage im ganzen Lied: dass es sich beim Begriff des Himmels, so wie er in den christlichen Lehren – die viele seiner damaligen Anhänger befolgten – verstanden wird, um eine Erfindung handelt, die uns daran hindert, im Augenblick zu leben. Es geht um die wahre Erfahrung des Christus-Bewusstseins und die Erschaffung des „Himmels auf Erden“. Lennon bittet uns, ein Leben abzulehnen, das von der Angst vor zukünftiger Vergeltung [in einer Hölle] und dem falschen Versprechen künftiger Erlösung geprägt ist.

Stell dir vor, es gäbe keine Länder,
Das ist nicht so schwer.
Nichts, wofür man tötet oder stirbt.
Und auch keine Religion.
Stell dir vor, alle Menschen
Lebten ihr Leben in Frieden.

Mit einem Wisch versucht Lennon, alle künstlichen Strukturen, die Gegnerschaft hervorrufen können, wegzuputzen: Land gegen Land, Religion gegen Religion, Rasse gegen Rasse usw. Sich vorzustellen, dass alle Länder in unserer Welt plötzlich aufhören könnten zu existieren, ist für die meisten Menschen eine gewaltige Herausforderung – aber es hilft uns allen, die Notwendigkeit aufzugeben, uns mit jenen Etiketten zu identifizieren, die polarisieren und uns daran hindern, uns als Eins zu sehen.

Stell dir vor, es gäbe keine Besitztümer mehr.
Ich frage mich, ob du das kannst.
Dass es keine Gier oder keinen Hunger gibt,
Eine Bruderschaft der Menschen.
Stell dir vor, alle Menschen
teilen sich die ganze Welt.

Hier stellt Lennon die kapitalistische Vorstellung von Privateigentum in Frage, geht aber noch tiefer, indem er die von der westlichen Welt vertretene Auffassung bezweifelt, dass die Existenz auf dem Überleben des Stärkeren beruht und dass wir in Konkurrenz zueinander leben müssen, um zu gedeihen. Er ruft eines der Markenzeichen der Hippie-Bewegung in Erinnerung – die Bereitschaft, die verfügbaren Ressourcen der Erde mit der gesamten Menschheit zu teilen.

Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
Aber, ich bin nicht der Einzige!
Und ich hoffe, eines Tages wirst auch du einer von uns sein,
Und die ganze Welt wird Eins sein.

Schliesslich räumt Lennon ein, dass seine Zuhörer ihn für unrealistisch halten könnten, für einen Träumer. Aber er ist unverzagt. Er scheint zumindest recht klar erkannt zu haben, dass das, was gedacht, gewollt und imaginiert wird, das Potenzial hat, sich in der Realität zu manifestieren. Und in der Tat, je mehr Menschen sich zusammenschliessen und sich auf eine gemeinsame Vision konzentrieren, desto unmittelbarer kann sich diese Vision in der Welt manifestieren.

Sich eine neue Welt imaginieren

Die erwachte Gemeinschaft hat die gute Fähigkeit erlangt, ihre Absichten zu manifestieren, sowohl im persönlichen Leben als auch als Kollektiv. Filme wie What the Bleep Do We Know?    haben uns gezeigt, dass die Quantenphysik mit an Bord ist, um dieses Naturgesetz zu unterstützen, und immer mehr von uns gewinnen Vertrauen in das Manifestieren, indem wir unsere Vorstellungen auf das konzentrieren, was wir wollen.

Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Evolution unseres Bewusstseins, in dem wir nicht nur wissen, dass die von John Lennon beschriebene Welt möglich ist, sondern dass wir die kollektive Kraft haben, sie uns vorzustellen und zu manifestieren.

— Du sollest dir diesen Song nicht einfach nur anhören, du musst ihn fühlen —

Hinweis:In der Konferenz von Cobra, die kürzlich in Budapest stattfand, ging es in einem zentralen Punkt auch um das Gesetz der Manifestation, und Cobra hat (erneut) klare Anweisungen gegeben, wie dieses Gesetz konkret umgesetzt werden kann.
Von der Konferenz wird es eine Zusammenfassung geben, die wir hier (in deutsch) veröffentlichen werden, sobald sie bereit ist (was noch eine gewisse Zeit dauern kann, denn die Notizen werden gemäss Cobra’s ausdrücklichem Wunsch vor einer Veröffentlichung von ihm verifiziert werden).