Von David Nova auf Deus Nexus; übersetzt von Taygeta

Wir finden in der Natur oft einige wunderbare Metaphern zum Nachdenken, die uns helfen können, einige unserer Fragen über das Universum und die Natur der Seele zu beantworten.

Heute wurde ich daran erinnert, dass wir, wenn sich das Leben wie ein Hurrikan anfühlt, immer die ruhige friedliche Gegenwart unserer eigenen göttlichen Seele im Auge des Sturms finden können.

Wenn die Welt um uns herum chaotisch zu werden scheint, wie ein tropischer Sturm vor unserer Haustür, können wir immer in diesem Ort der Ruhe in uns Zuflucht suchen.

Wenn wir uns zu weit von unserer eigenen spirituellen Gegenwart entfernen und uns in das Drama nach aussen wagen, können wir aus dieser Ruhe herausgerissen werden, in die spiralförmigen Strömungen des Sturms gestossen werden und in alte geistige und emotionale Muster geworfen werden. Dann müssen wir kämpfen, um wieder zu dem Frieden zu finden, den wir verloren haben. Aber er ist immer da.

Meistens sind die spiralförmigen chaotischen Strömungen unseres persönlichen Sturms nicht nur äussere Ereignisse, sondern die kaskadenförmigen Reaktionen unseres eigenen Geistes auf äussere Ereignisse, die kreisenden Muster der alten unbewussten Programmierung, unsere sich wiederholenden spiralförmigen Gedankengänge und der daraus resultierende Tsunami von Emotionen, der uns in eine Krise oder ein Drama stürzt. Unser Verstand hat die Kraft, uns in Sekundenschnelle von einem inneren Ort der klaren blauen Ruhe zu einer dunklen und stürmischen Nacht des Chaos hinein zu drehen. Unser Verstand hat auch die Kraft, uns zum ruhigen Auge des Sturms zurückzubringen. Wie lange es dauert, bis man wieder zur Ruhe kommt – eine Sekunde, eine Minute, eine Stunde, ein paar Tage – hängt von der inneren Arbeit ab, die bereits getan ist, sowie vom Bewusstsein des Selbst und der eigenen Gedanken.

Wenn die kosmischen Energien auf diesem Planeten zunehmen, wenn sich ein Druck zur Transformation aufbaut, wenn die Welt auf diesen Druck reagiert und eine Gegenkraft der Dunkelheit aufsteigt, um diese Transformation herauszufordern, werden wir grössere Stürme erleben, sowohl äussere als auch innere. Deshalb ist es für geistig erwachte Menschen wichtig, im Auge des Sturms zu leben und die ruhige, friedvolle innere Kraft der eigenen Seele zu finden.

Betrachten wir die Entstehung eines Hurrikans. Betrachten wir die spirituelle Metapher. Es gibt mehrere verschiedene Teile in einem solchen Sturm – der äussere Rand, die Spirale Regenbänder, die Wand beim Auge und das Auge des Hurrikans. Jeder Teil hat eine entsprechende Bedeutung für ein Individuum, das eine Krise erlebt, die dann zu einer Transformation führen kann.

Das oberflächennahe Windfeld eines tropischen Wirbelsturms ist gekennzeichnet durch schnell rotierende Luft, die sich um ein Zentrum dreht und gleichzeitig radial nach innen strömt. Am äusseren Rand des Sturms kann die Luft fast ruhig sein; aufgrund der Erdrotation hat die Luft jedoch einen absoluten Drehimpuls der nicht Null ist. (Wikipedia)

Und was ist mit den Schläfern, mit jenen Menschen, deren Seelen noch schlafen? Sie leben ewig in den äusseren Bändern des Hurrikans. Sie leben in einer Vermeidungshaltung, meist unwissend und in Angst vor den Tiefen ihrer eigenen Psyche, ermattet von ihren tieferen Gefühlen, von beängstigenden Gedanken und von den Erfahrungen ihrer Seele. Wenn der Sturm stärker wird, meiden sie die schmerzhaften Wellen. Sie weigern sich, durch den Sturm hindurch zu gehen; sie weigern sich zu glauben, dass es ein ruhiges Zentrum für sie gibt. Für sie ist die Seele eine Illusion, und so versuchen sie immer wieder auf die ruhigere, aber immer noch trübe oberflächliche Grenze des Lebens zurückzukehren. Sie vermeiden fortwährend persönliches Wachstum, also werden sie zu persönlichem Wachstum angestossen, wenn die stärkeren Wellen des Sturms sich durch ihr Leben bewegen, wie das immer der Fall ist. Es gibt kein Entkommen vor den Prüfungen des Lebens oder der Sterblichkeit des materiellen Lebens.

In einem inneren Radius beginnt die Luft bis in die Troposphäre zu steigen. Dieser Radius ist typischerweise mit dem Innenradius der Augenwand identisch und hat die stärksten oberflächennahen Sturmwinde; daher wird er als Radius des maximalen Winds bezeichnet.[8]

Die Augenwand ist der Ort, an dem die grössten Windgeschwindigkeiten auftreten, wo die Luft am schnellsten steigt, die Wolken ihre höchste Höhe erreichen und die Niederschläge am stärksten sind. Der schwerste Windschaden entsteht dort, wo eine tropische Wirbelsturm-Augenwand über Land verläuft.[11]

Ein Hurrikan hat viele Ringe mit zunehmender Schwierigkeit, die durchquert werden müssen. Der heftigste Teil befindet sich vor der Haustür des spirituellen Erwachens. Für den Schläfer ist es oft so, dass er gegen diese Wand stösst und dabei auf den Tiefpunkt trifft oder das, was die ’Dunkle Nacht der Seele‘ genannt wird. Ob in diesem oder einem anderen Leben schliesslich, dem Schläfer wird letztendlich die Möglichkeit zu erwachen gegeben.

Im Zentrum eines vollentwickelten tropischen Wirbelsturms steigt die Luft nicht an, sondern sinkt ab. Bei einem ausreichend starken Sturm kann der Luftdruck so stark sinken, dass er tief genug ist, um eine Wolkenbildung zu unterdrücken und so ein klares „Auge“ zu erzeugen. Das Wetter im Auge ist normalerweise ruhig und wolkenfrei, auch wenn das Meer sehr heftig sein kann.[11]

Die spirituelle Reise bringt uns eine paradoxe Überraschung. Jenseits von Schmerz und Dunkelheit ist ein ruhiger Ort des Friedens und des Mitgefühls – das Auge des Hurrikans – ein Raum, in dem du deine Seele und ihre Verbindung zum Göttlichen erfahren kannst. Es ist auch der Raum, den man anstrebt beim Erwachen, wenn man den lautstarken, schnatternden Verstand während des Meditationsaktes beruhigt hat. Unser Verstand ist der Brutkasten. Unser innerer Widerstand erzeugt oft unseren eigenen persönlichen Hurrikan.

Leider bleiben wir nicht für immer in dieser ruhigen Seelengegenwart, wenn wir einmal spirituell erwacht sind. Wir werden ständig in unseren Ego-Verstand zurückgezogen, um in der materiellen Welt zu arbeiten und zu überleben. Es ist das Ziel des Egos, durch die materielle Welt zu navigieren, uns vor Schaden zu bewahren – ein Job, den unser Ego sehr ernst nimmt. Das Ego ist jedoch nur unsere Fassade, unsere zeitliche Kleidung der Identität, eine Maske, die unsere Seele in diesem Leben trägt.

Einige spirituelle Berater haben uns angewiesen, das Ego zu zerstören, aber das Ego ist nicht unser Feind, es ist nur ein ’Anhängsel‘, wie ein Arm oder ein Bein. Es soll mit und für die Seele arbeiten. Die Seele muss ihre Rolle lernen. Unglücklicherweise glauben wir, wenn unsere Seele schläft, dass unser Ego unsere Identität ist. Dann übernimmt das Ego die Kontrolle, wie ein verängstigtes Kind, um uns vor unserer eigenen Angst zu schützen.

Die meisten spirituell erwachten Menschen sehen über die Illusion ihres niederen fleischlichen Egos hinaus, während viele andere sich ihres höheren spirituellen Egos noch nicht bewusst sind. Sie haben vielleicht ein Erwachen der Seele erfahren, aber sie arbeiten nicht darauf hin, ihre Seele vollständig zu aktivieren. Stattdessen haben sie einfach nur ein höheres Ego-Selbst erschaffen.

Die Augenwand kann im Laufe der Zeit in Form eines zyklischen Austausches der Augenwand variieren, insbesondere bei intensiven tropischen Wirbelstürmen. Die äusseren Regenbänder können sich zu einem äusseren Ring aus Gewittern organisieren, der sich langsam nach innen bewegt. Man glaubt, dass dies der primären Augenwand Feuchtigkeit und Drehimpuls entzieht. Wenn die primäre Augenwand schwächer wird, schwächt sich der tropische Wirbelsturm vorübergehend ab. Die äussere Augenwand ersetzt am Ende des Zyklus schliesslich die primäre, und dann kann der Sturm wieder zu seiner ursprünglichen Intensität zurückkehren.[16]

Das höhere spirituelle Ego kann uns falsch leiten, indem es eine neue Augenwand für unseren persönlichen Hurrikan erschafft und versucht, uns vor Ungewissheit und Verwirrung zu schützen. Wir gehen noch immer blind durch die materielle Welt. Wir stolpern immer noch und geben unseren Verstand der Angst preis. Das höhere spirituelle Ego ist immer noch defensiv. Es schirmt sich mit dem geistigen Wissen und den Werkzeugen ab, die es im Laufe der Zeit anhäuft, anstatt in Ruhe im Vertrauen auf die Seele zuzugehen, die sich im Innersten befindet.

Das höhere spirituelle Ego kreiert ausgeklügelte spirituelle Regeln und Glaubensstrukturen, die befolgt werden müssen. Es versucht, spirituelle Antworten aufzufinden und eine spirituelle Ordnung der äusseren Welt aufzuerlegen, anstatt den unendlichen Frieden und das unendliche Wissen, das im Innern gefunden wird, zu suchen. Das höhere spirituelle Ego ist also noch nicht vom Hurrikan befreit. Es befindet sich immer noch in einem Sturm. Und in mancher Hinsicht mögen die Schattenseite und eine intellektuelle Angst noch stärker hervortreten als zuvor.

Das spirituelle Ego liebt die Idee, dass wir alles tun können, was wir wollen, alles haben können, was wir wollen, und wir sind immer unberührt. Aber früher oder später wird alles zusammenbrechen, und selbst dieses Übergangshaus wird uns nicht mehr Schutz bieten. Früher oder später sind wir alle gezwungen, den richtigen Weg zu gehen, wenn unsere persönlichen Hurrikane uns jagen … (Aus dem Artikel hier)

Wenn die Winde wehen und der Regen fällt, gehe in das Auge deines persönlichen Hurrikans, suche die Seelenverbindung im Inneren und erlebe einen unendlichen Frieden, der kein Ende kennt, in dem Wissen, dass alles so funktioniert, wie es sein sollte.