geschrieben von Gary Z. McGee, Self-inflicted Philosophy, Waking Times, übersetzt von Antares
„Erinnere dich: Du bist der Herr deines eigenen Schicksals, Gräber deiner eigenen Fahrspur. Das Schicksal kann verändert werden. Furchen werden die ganze Zeit über immer wieder gefüllt. Wenn du zu lange in deiner Fahrspur lagerst, wird dich jemand in ihr begraben.“ ~ Pat Mestern
Tapferkeit. Rückgrat. Köpfchen. Charakterstärke. Beherztheit. Allzu oft berauben uns unser überreichlich vorhandenes Privileg und unsere wohltuenden Annehmlichkeiten dieser lebenswichtigen Aspekte des Charakters. Wir werden weich, von extremer Bequemlichkeit belastet, voller unkontrollierter Zufriedenheit und einer kulturellen Konditionierung, die uns eine Gehirnwäsche dahingehend gegeben hat, uns glauben zu lassen, das Aufrechterhalten dieser Komfortzone sei das A und O.
Als eine Kultur verliert der Mut die Schlacht gegen die Bequemlichkeit. Der Honig ist zu reichhaltig, zu süchtig machend, zu beruhigend. Wir haben den Schleifstein abgestumpft, indem wir den Mühlstein vernachlässigen. Und der Stein der Weisen? Was zum Teufel ist das denn überhaupt? Ganz genau!
Wir brauchen wirklich einen kulturellen Weckruf, eine gesellschaftliche Überholung. Wir müssen unseren inneren Dante anzapfen und tot in den Abgrund starren und schreien: „O Musen! O hohes Genie! Gewähre nunmehr deine Hilfe!“
Jedoch sollten wir uns nicht darauf verlassen, jemand anderes würde diesen Kampf für uns gewinnen. Dies ist dein Kampf. Dies ist mein Kampf. Dies ist unser Kampf als eine zutiefst kranke Gesellschaft, die versucht, sich selbst zu heilen.
Nur du kannst deine viel zu winzige Komfortzone erweitern. Nur du kannst das Blut durch dein halbtotes Leben fliessen lassen. Nur du kannst tief nach jenem inneren Feuer graben und wagen, einen Sprung des Mutes zu nehmen.
Zu viel Honig verdirbt das Blut. Zu viel Bequemlichkeit erstickt den Mut. Nur du kannst den Makel beseitigen. Nur du kannst deinen Mut emanzipieren. Niemand sonst kann das alles für dich tun.
„Doch, aber … der Honig ist so gut, so zuckersüss, so beruhigend. Wie kann er schlecht sein? Wie kann etwas so Einfaches und Tröstliches das sein, was mich davon abhält, mutig zu leben?“
Die Antwort ist … Unmässigkeit. Honig ist eine Metapher für masslosen Komfort. Zu viel von einer guten Sache ist ungesund. Zu viel Honig ist ungesund. Zu viel Bequemlichkeit ist ungesund. Das Gegengewicht zu „zu viel Bequemlichkeit“ ist Mut. Das Gegengewicht zu „zu viel Honig“ ist Blut.
Blut ist Feuer. Blut ist Leidenschaft. Blut ist Mut. Es ist jene Furchtlosigkeit, die Angst in Kraftstoff verwandelt. Es ist ein innerer Weckruf, viszeral und ursprünglich. Es ist Tapferkeit trotz Eitelkeit. Es ist der Mut, dem Bauch zu trotzen, den man durch zu viel Honigessen bekommen hat.
Höre jetzt auf, so viel Honig zu essen! Verbrenne ihn über dem Feuer deines Mutes. Sicherlich, die Kultur hat dich diesbezüglich konditioniert, in einem Zustand extremer Unmässigkeit und Domestizierung zu verharren. Es liegt an Dir, das Drehbuch umzublättern. Dreh den Spiess einfach um. Gehe bis an die Grenzen. Setze auf den Coup! Grabe tief nach dem verborgenen Mut und rekonditioniere deine Konditionierung.
Wenn du das nicht tust, bist du dazu bestimmt, ein halb gelebtes Leben zu führen. Zu viele Menschen, die ein halb gelebtes Leben leben, ergeben eine kranke Gesellschaft. Und hier stehen wir: Wir vergiften die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Nahrung, die wir essen, das Land und die Meere, die wir brauchen, um uns zu ernähren, und den Geist, mit dem wir uns gemeinsam weiterentwickeln müssen.
Mach dir bloss keine Illusionen, die tiefe Krankheit unserer Gesellschaft steht in direktem Zusammenhang mit der Schlacht zwischen Bequemlichkeit und Mut. Zu viel Honig macht uns weich. Zu viel Blut macht grimmig. In einer Gesellschaft jedoch, in der jeder durch zu viel Honig fett und weich geworden ist, ist die Wildheit des Blutes genau das, was wir brauchen. Es ist schlicht der einzige Weg, um zu einem Gleichgewicht zu gelangen. Wie Nietzsche sagte: „Extreme Positionen werden nicht von gemässigten abgelöst, sondern von den gegenüberliegenden extremen Positionen.“
Honig mit Blut zu übertrumpfen, heisst zu handeln. Es dreht sich darum, proaktiv zu sein, trotz dieser untätigen Gesellschaft, die süchtig nach Honig ist.
Warum den Mut der Bequemlichkeit vorziehen? Um das korrupte Drehbuch umzublättern, das uns in diese kranke Gesellschaft geführt hat, natürlich. Jedoch ebenfalls, um uns selbst zu heilen. Zu viel Honig hat uns fettleibig gemacht in Geist, Körper und Seele. Unsere zu fetten Herzen haben uns zu einem zu fetten Geist geleitet, der von einer zu fetten Leere und Bedeutungslosigkeit herabgedrückt wird.
Es gibt einen Weg zur Heilung, doch der wird Grimmigkeit erfordern. Er wird Blut und Feuer und Unbarmherzigkeit erfordern. Der Krieg wird sich nicht von selbst gewinnen. Ein Held ist tief in dir verborgen, der lediglich darauf wartet, auf eine Heldenreise zu gehen. Du musst ihn / sie nur aufwecken.
Das Leben steht auf dem Spiel. In so mancherlei Hinsicht ist die Schlacht zwischen Mut und Bequemlichkeit ein Krieg zwischen Leben und Tod, zwischen Harmonie und Entropie. Es ist ein Krieg, in den wir alle verwickelt sind, ob wir es wollen oder nicht. Wir erweisen uns selbst und jedem anderen einen schlechten Dienst, wenn wir es erlauben, dass Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit und Zufriedenheit zu einer kranken Gesellschaft führen.
Die einzige Sache, die den Sieg der Entropie über die Harmonie garantiert, ist, dass wir nichts tun. Der Honig hat es leicht gemacht, nichts zu tun. Unser auf Komfort basierender Lebensstil hat das Nichtstun zu einer Priorität gemacht. Normalerweise, weil wir eben in angstbasierten Lebensversionen leben. Die Lösung für beides ist es, die Tapferkeit eines auf Mut basierenden Lebensstils zu entdecken. Nur das wird das Drehbuch der Entropie und des Todes umblättern.
Hey, Bequemlichkeits-Junkies aufgepasst allerdings, ein auf Mut basierender Lebensstil ist nichts für „fette“ Herzen. Es wird nicht einfach sein. Es wird das Schwerste sein, was du jemals tun wirst. Es wird bedeuten, du wirst gegen jede deiner Konditionierungen vorgehen und sie komplett überholen. Es bedeutet, dich gegen alles zu stellen, was dir zu glauben anerzogen wurde. Es wird bedeuten, dich selbst in Geist, Körper und Seele neu zu erfinden.
Du wirst dich der extremen Kultur erwehren müssen, die dir genau jene Gehirnwäsche verpasst hat, zu glauben, es sei irgendwie gesund, über seine Verhältnisse zu leben. Ist es aber nicht. Es ist nur eine weitere Falle, um dich bequem und gefügig zu halten. Lass dich von dieser Falle nicht irreführen. Gewinne den Mut, deine Bequemlichkeit in Frage zu stellen. Kultiviere eine innere Kraft der Furchtlosigkeit. Der Krieg beginnt und endet mit dir. Das war schon immer so.
Ein Teil dessen, den Krieg zu gewinnen, ist es, anderen zu helfen, sich des Krieges gewahr zu werden. Es ermächtigt die anderen, damit sie die ,Mächte die sind’ überwältigen können. Es dreht sich alles darum, zusammenzukommen und zu erkennen, dass Blut den Honig übertrumpft.
Wir alle bluten rot. Wir alle sind geeint in Rot. Andere Farben seien verdammt. Weiss, schwarz, braun, gelb. Scheiss auf all das! Gib mir Rot. Gib mir Feuer. Gib mir Blut. Und ich gebe dir einen Krieg, der gewonnen werden kann.
Über den Autor
Gary ‘Z’ McGee, ein ehemaliger Navy Intelligence Specialist, der zum Philosophen wurde, ist der Autor von Birthday Suit of God und The Looking Glass Man. Seine Werke sind inspiriert von den grossen Philosophen der Zeiten und seinem hellwachen Blick auf die moderne Welt.
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