Von Connor Beaton auf elephantjournal.com; übersetzt von Taygeta
Dank der lichtvollen Arbeit von spiritscape können wir diesen Beitrag auch als Video anbieten!
Ist es nicht hochinteressant, wie viele von uns Geld ausgeben für Wahrheit, neue Verbindungsmöglichkeiten und gute Gelegenheiten – aber nicht erscheinen, wenn das Angebot direkt vor uns liegt?
Wir kaufen einen Onlinekurs und machen nur 20 Prozent davon.
Wir kaufen Bücher und lesen gerade mal einen Drittel davon.
Wir melden uns für Veranstaltungen an, die wir nie besuchen.
Wir folgen „Gurus“ oder Zukunftsdeutern, in der Hoffnung, einen Blick auf ihre persönliche Existenz erhaschen zu können oder etwas zu hören, was wir bereits wissen, aber zu angstvoll sind, um es zuzugeben.
Das verstehe ich ja gut.
So viele von uns suchen nach etwas, das uns fehlt oder nicht mehr in Ordnung ist und denken, dass wir nicht glücklich oder ganz sein können, bis wir nicht genau dies haben.
Wir kämpfen darum, uns zufrieden zu fühlen, egal was wir tun, mit wem wir zusammen sind oder was wir erreicht haben. Also zahlen wir für etwas, und hoffen und beten, dass es uns mit irgendeiner „absoluten Wahrheit“ verbindet.
Lieber Sucher – ich sehe das.
Du hast dich nicht verirrt.
Du bist definitiv nicht allein.
Du bist nicht kaputt, nicht leer oder falsch.
Du bist einfach.
Du schaust um dich.
Und das ist in Ordnung.
Ehrlich gesagt, jahrelang machte ich es genau so. Ich suchte in jeder Spalte der menschlichen Erfahrung nach einer universellen Wahrheit in meiner Existenz.
Es war die klassische Existenzkrise: Warum bin ich hier? Wer ich bin?
Es gibt eine universelle Wahrheit, die ich durch all das gelernt habe, und ich wünschte, ich könnte sie jedem Sucher auf dem Planeten mitteilen:
Wir werden niemals Antworten auf diese Fragen finden, wenn wir nicht alles geben, was wir haben.
Ich meine das nicht auf irgendeine motivierende „Hurra“ Art und Weise. Mehr in der Art „wir müssen einfach erst einmal springen und schwimmen lernen“.
Das Spiel voll durchspielen.
Kaufe den Online-Kurs und ziehe die Sache voll durch, nicht weil du 97€ dafür bezahlt hast, sondern weil er buchstäblich den Schlüssel zu deiner Erleuchtung beinhalten könnte.
Vielleicht klingt das sehr dramatisch, aber denk mal drüber nach:
Was wäre, wenn die Antworten, nach denen du gesucht hast, in einem der zahllosen Bücher enthalten wären, die du angefangen, aber nie zu Ende gelesen hast?
Oder genau am Schluss des Coaching-Gesprächs, zu dem du dich verpflichtet hast, aber zu dem du nicht mehr erschienen bist, zur Sprache gekommen wäre?
Oder in der Yogaklasse, für die du 25 Euro bezahlt hast, aber stattdessen ausschlafen wolltest?
Das Schlimmste, was wir als Sucher tun können, ist, sich für alles anzumelden, um dann nicht zu erscheinen.
Ich weiss das, weil sich mein Leben nicht verändert hat, bis ich dieses Verhalten geändert habe.
Ich verbrachte eine ganze Woche damit, mich von E-Mail-Listen abzumelden, die ich nicht benutzt hatte, Bücher wegzugeben, von denen ich wusste, dass ich kein Interesse hatte sie zu lesen, und Kurse zu löschen, von denen ich wusste, dass ich sie nie beenden würde.
Alle ungelesenen, unvollendeten, nicht verwendeten Dinge hatten einen Preis – ein Gewicht, das mich davon abhielt, meine eigentliche eigene Wahrheit zu sehen.
Jeder unvollendete Kurs, jedes ungelesene Buch und jede halbherzige Therapiesitzung schienen mich immer weiter von meiner Fähigkeit, Antworten zu finden, wegzubringen.
Es wurde mir immer klarer, dass das Problem nicht die Programme oder die Bücher waren, sondern mein (Mangel an) Engagement in der Suche nach Antworten.
Indem ich von einer Suche zur anderen schweifte, nach jahrelangem Wandern, habe ich drei Dinge gelernt.
1. Die vier lebensverändernden Worte
„Glauben bindet, Vertrauen erlaubt.“ ~ Alan Watts
Diese vier Worte können unser Leben verändern. Unser Gehirn ist eine Maschine zur Konstruktion von Bedeutungen. Es ist ein Profi der Mustererkennung, das ständig danach strebt, Dinge zu verstehen und Sinn aus allem herauszuholen, oft auch aus solchen Dingen oder Geschehnissen, die nie ganz verstanden werden können.
Darin liegt das Problem.
Der schwierige Aspekt von Glaubensangelegenheiten ist, dass es oftmals keine Beweise für sie gibt, dass wir keinen wirklichen Beweis für das haben, was wir glauben sollten. Aus diesem Grund scheint es manchmal unmöglich, glauben zu können, und wir werden auf eine Reise geschickt zum Finden von Antworten, die wir vielleicht nie finden werden.
Unser Job ist es nicht, ständig nach Beweisen zu suchen, um glauben zu können, dass etwas so passieren wird, wie wir es wollen. Unser Job ist es, handlungsorientiertes Vertrauen zu haben. Mit „handlungsorientiertem Vertrauen“ meine ich Folgendes:
Wir müssen in Aktion treten in die richtige Richtung (oder zumindest die Richtung, in die wir gerade gehen sollten) und den Glauben daran haben, dass alles, was geschehen soll auch geschehen wird. Wir sollen erkennen, wo unser Verstand Beweise für einen Glauben sucht und sich selbst fragt: „Was kann ich tun, um mehr Glauben zu haben? “
Der Glaube ist nicht blind; er hilft uns zu sehen, was unser Verstand nicht kann, aber nur wenn wir etwas unternommen haben, das es dem Glauben erlaubt, präsent zu sein.
2. Hör auf, Ja zu sagen zu ‚miesem Zeugs’. Das ist ein Nein.
„Nein: das ist ein vollständiger Satz.“
Aber wie? Wie wissen wir, wozu wir schlicht Nein sagen sollen? Ganz einfach: Wenn wir etwas nicht fertigmachen wollen, drücken wir die Löschen-Taste!
Abmelden von den E-Mail-Listen, die wir nie öffnen. Bücher weitergeben, die wir nicht fertig lesen werden. Und nein sagen zu Menschen, die unsere Zeit, unser Glück, unsere Ressourcen und unseren Glauben an die Menschheit stehlen. Du kennst diejenigen, von denen ich rede.
So viele von uns suchen das Glück, weil wir nicht wissen, wie es aussieht. Wir sagen ja zu allem und geniessen nur einen Teil davon. Wir haben ein Durcheinander mit einem „Oh-Ja!“ und einem „Sicher-Nein“. Es ist alles nur ein „Na ja, ich denke schon.“
Wir werden nie Antworten finden, wenn wir ein „Na ja“-Leben führen.
3. Hör auf, alles halb zu verdauen und fang an, eine Sache vollständig zu tun
Es gibt eine Menge Leute, die ein klein Wenig über viele Dinge wissen, aber nicht viele, die eine ganze Menge über ein paar wenige Dinge wissen.
Wir haben bei vielen Kursen und Büchern uns nur halbherzig angestrengt, und wir haben die Inhalte dieser Kurse und Bücher nicht wirklich in uns aufgenommen und verdaut.
Im vergangenen Jahr habe ich die Strategie „Würde ich das dreimal lesen?“ verinnerlicht und habe dies als enorm ermächtigend empfunden.
Der Grund, weshalb dies so gut funktioniert besteht darin, dass die meisten Leute Bücher kaufen, von denen sie nicht einmal planen, sie zu lesen, und schon gar nicht dreimal. Der Grundsatz zwingt uns, etwas echt auszuwählen, bewusst zu sein und uns auf eine Sache tief einzulassen.
Suche dir ein Buch aus, das du wirklich lesen möchtest, und verpflichte dich, es mehrmals zu lesen. Mache dir Notizen, markiere wichtige Abschnitte, setze die angegebenen Strategien wenigstens für eine Woche um, und schaue dann, wie sich dadurch dein Verständnis für die im Buch enthaltenen Kernprinzipien verändert.
Wir können dieses Konzept in so vielen Bereichen unseres Lebens anwenden, zum Beispiel:
Wir schwenken so schnell nach links und rechts, dass wir kaum noch das Gesicht eines Menschen erkennen können. Stattdessen stelle dir vor, dass, wenn du nach rechts schwenkend dich einer Person zuwendest, dies bedeuten soll, dich dreimal mit dieser Person zu treffen. Wären wir so nicht viel bewusster?
Also wähle jeweils etwas aus, das du als Ganzes haben willst. Wähle jeweils bewusst so aus, dass du dabei eine Verpflichtung eingehst – und tauche dann ein wie ein Seehund.
Habe also handlungsorientiertes Vertrauen, sage Nein [wenn du nicht überzeugt bist], mache ganze Sachen, die dir Freude bringen, und bevor du es realisierst hast du Antworten bekommen, nach denen du jahrelang gesucht hast.
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Den Perfektionismus überwinden
Ich zitiere: „Wir kaufen einen Onlinekurs und machen nur 20 Prozent davon.
Wir kaufen Bücher und lesen gerade mal einen Drittel davon.
Wir melden uns für Veranstaltungen an, die wir nie besuchen.
Wir folgen „Gurus“ oder Zukunftsdeutern, in der Hoffnung, einen Blick auf ihre persönliche Existenz erhaschen zu können oder etwas zu hören, was wir bereits wissen, aber zu angstvoll sind, um es zuzugeben.“
Der Verfasser – Connor Beaton – spricht, so scheint mir, von seinen eigenen Verhaltensweisen und Erfahrungen. Ist ja in Ordnung – doch mir scheint auch, er verallgemeinert zu sehr („Ist es nicht hochinteressant, wie viele von uns Geld ausgeben für Wahrheit, neue Verbindungsmöglichkeiten und gute Gelegenheiten – aber nicht erscheinen, wenn das Angebot direkt vor uns liegt?“)
Ich „ticke“ vielleicht zeitweise wie er, sprich, habe diese Erfahrung auch gemacht – indem ich mich für anfänglich interessante Themen interessierte, und sie dann doch fallen ließ – der letzte Ausrutscher war vor über einem Jahrzehnt; inzwischen fühle und weiß ich, wohin ich zu gehen habe/wohin meine Seele, meine Bestimmung mich führt. Ich habe dabei gelernt: Unabdinglich ist – bei allem, was man versucht und beginnt – dass sowohl das Herz als auch der Verstand dabei konform gehen. Denn nur dann, wenn beide Hand in Hand gehen, hat man/frau Erfolg…
Man muss sich Zeit geben für sich selbst, heißt es – doch wann kann das sein? Ich finde, dass es irrsinnig schwierig ist, Zeit für mich selbst abzuzweigen, Zeit, in der ich einfach nur ich selbst sein kann; Zeit, in der ich „die Seele baumeln lassen kann“, in der ich einfach nur SEIN kann.
Der Tag hat 24 Stunden. Wie bekommt man es hin: 8 Stunden zu schlafen (köstlich – das warme Bett – die wunderbaren Träume…), 8 Stunden zu tun (kann erfüllend sein, sogar äußerst, wenn es nicht zu sehr fremdbestimmt ist) – und 8 Stunden: einfach nur zu sein
zu fließen, in einem knietiefen, blauen Ozean, darunter beruhigender Sand – darüber ein blauer Himmel und eine sanfte, hellgelbe Sonne….
Acht Stunden lang Intuition, Meeresrauschen, Delphine hören – obwohl man in Nordbayern ist – abtauchen…
Acht Stunden lang Intuition, eine Kiefer berühren, ihren Duft atmen, die anderen Bäume rauschen hören und die gleichzeitige Widerspenstigkeit und Verletzlichkeit der ein- und mehrjährigen Pflanzen zu ihren Wurzeln zu wissen und zu fühlen… Und den verschiedenen Käfern zuzusehen, die von morgens bis abends in Bewegung sind, die nur das Wesentliche tun – obwohl, ich las letztens, dass Ameisen manchmal mitten auf ihrer Straße einschlafen – was träumen sie dann?…
Fragen stellen, hinhören, in Resonanz gehen – wer oder was auch immer antwortet – wir Menschen sind auf diesem Planeten niemals allein, in keiner einzigen Sekunde… wir haben nur das Wissen darum vergessen… Wind und Sonnenstrahl, das Rauschen der Bäume, der Geruch der Pfefferminze – sie alle sind Berührung, unseres Körpers, unserer Seele… Dieser Planet, der als weiblich beschrieben wird (Mutter Erde, Frau Holle, die drei Bethen, Brigid, Pachamama etc.) meint es gut mit uns. Wir dürfen uns gerne dem wieder mehr bewusst werden…
Wir brauchen keine Gurus – wir dürfen aber auf unsere Träume, unsere Gefühle, und auf unseren Körper hören. Damit lohnt es sich, auseinanderzusetzen.
Ich träumte einmal, dass ich oben an einer Treppe, die zum Keller, ins Kalte und Dunkle, hinabführte, stünde (ich war da auch noch unbekleidet). „Geh dort hinunter“, hörte ich eine Stimme im Traum. Am nächsten Morgen sagte ich mir: Dort unten ist es vielleicht momentan kalt und dunkel. Doch: Ich weiß, dass alles, was dort unten ist, ich selbst bin. Ich stellte mir vor, wie ich dort hinunter ging – ein kleines Mädchen in einer Ecke fand und es tröstete. Dass ich dort unten ein Licht anzündete und für Wärme sorgte.
Ein paar Wochen später sah ich im Traum eine Kellertür. Sie war weit offen – und von unten her schien warmes, helles Licht hervor…
In Liebe für euch alle,
Ranvata
„Glauben bindet, Vertrauen erlaubt.“ ~ Alan Watts
Ich würde sagen „Glauben wählen, Vertrauen erlaubt“
Alle die Argumente welche hier aufgelistet wurden sind auch alle Stimmig.Aber letzt endlich ist die “ Wahrheit“ weder im Internet noch in Büchern zu finden ,wobei auch hier nur Richtungsweisend darauf hin gedeutet werden kann. Die Wahrheit können wir nur in uns selbst finden wobei auch hier Irrtümer mit eingeschlossen werden sollten,denn die Sichtweisen,Umstände und Perspektiven der einzelnen Menschen weisen erhebliche Unterschiede auf … In dem Sinne : Was für den einen die Wahrheit ist für den anderen eine Lüge 🙂