geschrieben von Inge Kuijper für Waking Times, übersetzt von Antares
Ein Blick auf die jüngste Konferenz über Pflanzen- Bewusstsein: Revolutioniert unsere Beziehung zu den Pflanzen.
Als ich beschloss, mich dem Pflanzen- Bewusstsein -Event in London (im November 2015) anzuschliessen, genoss ich gerade noch mein Reiseleben unterwegs in Peru. Als ich mich herunter fuhr, verlangsamte, um sensibler für das subtile Leben der Natur zu werden, war ich über diese Themen des Bewusstseins sehr aufgeregt, die Quantenphysik, die erstaunliche Intelligenz der Pflanzenwelt und Lehrerpflanzen wie Iboga und Ayahuasca.
Die Pflanzen- Bewusstseins-Konferenz, die im schönen Regent‘s Park stattfand (genauer im Universitäts-Konferenz-Zentrum) mit über 300 anwesenden Menschen, öffnete meinen Geist. Eröffnete ihn für das breite Spektrum des Fühlens, Sehens und Hörens, welches in Pflanzen und Bäumen lebt, für den direkten Einfluss, den sie über chemische Verbindungen zu unserem Gehirn haben – und damit auf unsere Stimmung und Verhalten einwirken – und warum und wie wir anfangen können zu hören, was Pflanzen uns zu sagen haben.
Pflanzen- Intelligenz
Obwohl ich es wirklich liebe, in der Natur zu sein, war ich noch niemals so begeistert über die Pflanzenwelt. Wisst ihr, das Verhalten von Pflanzen ist so subtil, dass die meisten Menschen, mich eingeschlossen, es für eine sehr lange Zeit nicht bemerken konnten. Oder genauer gesagt, haben wir kollektiv vergessen, es zu bemerken. Doch tatsächlich haben Pflanzen Intelligenz und Bewusstsein. Der Ethno-Pharmakologe Dennis McKenna erinnerte uns daran, dass wir denken, es sei ein Gehirn oder zumindest ein Nervensystem notwendig, um intelligent zu sein. Jedoch ist das neuronale Netz besonders wichtig. Myzel-Wurzel-Netzwerke können Meter im Durchmesser sein, und dies sind denkende, neuronale Netzwerke.
Pam Montgomery wies darauf hin, dass Pflanzen weise voraus denken, denn es gibt sie seit etwa 400 bis 450 Mio. Jahren. In der Tat bewiesen mehrere wissenschaftliche Studien, dass Pflanzen diese Fähigkeit zur Erinnerung haben. Lasst mich euch erinnern, die moderne Form des Menschen hat sich erst vor etwa 200.000 Jahren entwickelt. Wenn nun Pflanzen Intelligenz und Gedächtnis haben, sind sie uns mit einer Menge an Wissen voraus.
Pflanzen in Beziehung zur menschlichen Intelligenz
Wir haben uns gemeinsam weiterentwickelt und stehen in lebendiger Wechselbeziehung mit der Pflanzenwelt und die Pflanzen haben einen direkten Einfluss auf unsere Stimmungen und Verhaltensweisen, durch unsere Lebensweise. Durch Photosynthese wird eine enorme Vielfalt von organischen Molekülen erzeugt, aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid, was an sich schon erstaunlich ist. Die Moleküle in unserem Gehirn, die unsere Stimmungen und unser Verhalten bedingen, wie Dopamin und Serotonin, sind Pflanzenstoffe.
Bonny Casel wies darauf hin, dass unsere rechte Gehirnhälfte, welche die Welt als Ganzes und miteinander verbunden sieht, eine Ernährung auf pflanzlicher Basis braucht, um zu überleben. Während unsere linke Hemisphäre, die mehr auf beschränkte Lösungen, Bewandertheit und getrennte Teile konzentriert ist, auch durch einfache Lebensmittel mit nur niedriger Energie erhalten werden kann. Ein sehr interessanter Punkt in einer Welt, die in der Krise ist, weil unsere Weltsicht auf Trennung beruht. (Es erinnert mich auch an das berühmte Gespräch mit der Neuro- Anatomin Jill Bolte Taylor, die die Abschaltung ihrer linken Hemisphäre bei einem Schlaganfall erlebte und einige tiefe Einsicht gewann.)
Pflanzen – Sinne, Bewusstsein und kooperative Entwicklung
Bonny Casel ist die Inhaberin und Gründerin der School of Natural Medicine, UK und sprach über „Pflanzen – Sinne, Bewusstsein und kooperative Entwicklung in einer Quanten-Welt “. Sie schaffte es, Pflanzenbiologie, die Quantenphysik und die Evolution des Bewusstseins in verständlicher Form zusammen zu bringen, und es waren diese Einblicke in unser wahres Universum, die mich umgehauen haben.
Pflanzen-Sinne
In den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Gemeinschaft Beweise dafür gesammelt, dass die Pflanzenwelt eine Bandbreite von Verhalten, Sehen, Hören und Fühlen hat, das recht wild darüber hinaus geht, was der Mensch wahrnehmen kann. Nur ein Beispiel: Senf-Pflanzen „hören” die Geräusche der Raupen, die auf ihren Blättern essen, und scheiden dann erhöhte Mengen von Senfölen aus, um sich zu schützen. Es ist auch bekannt, dass das menschliche Auge nur ein sehr schmales Frequenzband des elektromagnetischen Spektrums sehen kann. Infrarot- und UV ist aussserhalb unseres Sortimentes. Allerdings spüren Pflanzen UV-Licht, Magnetfelder und die Planeten im Nachthimmel.
Pflanzen können Emotionen wahrnehmen, weil sie Körperwärme spüren. Pflanzen können etwa 1/8 des Druckes, der Wärme oder Kälte von dem fühlen, was ein Mensch fühlen kann. Das verwendet sie gerade bei so etwas Einfachem wie wenn eine Pflanze lange vor dem Berühren eines Steins – der im Weg ist – ihre Wachstumsrichtung anpassen kann. Ein weiteres faszinierendes Verhalten ist, dass in dichten Wäldern grosse Bäume die kleinen Bäumchen durch Myzel-Netze ernähren, mehr noch, sie begünstigen den eigenen Nachwuchs in Zeiten der Knappheit.
Eine Quantenwelt
Bonny sprach über Quantenphysik. Nur ,0000000000001% jedes Atom sind Protonen, Neutronen und Elektronen, die anderen 99,9999999999999% sind leerer Raum. Das bedeutet effektiv, dass die ganze Materie der Menschheit in einen Block von der Grösse eines Zuckerwürfels passen kann. Wir sind Energie, aber die „moderne Wissenschaft“ basiert auf dem Sichtbaren, und kümmert sich kaum um die unsichtbaren Frequenzen der Wellen.
Raum ist ein profunder Teil der Gleichung, wenn wir auf das Pflanzen-Bewusstsein schauen. Bonny Casel
Sie erklärte das berühmte Doppelspaltexperiment, welches beweist, dass unsere menschliche Beobachtung Energiewellen in Partikel oder Materie ändert. Alles Leben ist Energie, und Pflanzen mögen sich dessen einfach mehr bewusst sein, als wir Menschenwesen – verhaftet in der eingeschränkten Sicht der nur materiellen Welt. Bonny verband diese Erkenntnisse mit dem therapeutischen Nutzen von ätherischen Ölen und Blütenessenzen, bei der Traumaheilung und der zunehmenden Gesundheit auf der physischen, emotionalen und mentalen Ebene. Ich gebe hier eine Menge Informationen, doch beginne ich zu verstehen, was Pflanzen wahrnehmen können. Wenn wir uns daran erinnern, dass das Universum Energie ist, so sehen wir die Bedeutung für die sehr realen Vorteile der natürlichen Medizin zur Heilung von Traumen und für die Erhöhung des Bewusstseins.
Ayahuasca, Iboga und andere Lehrer-Pflanzen
Der zweite Tag der Veranstaltung drehte sich zumeist um die Lehrer-Pflanzen. In den letzten 15 Jahren etwa sind leistungsfähige Lehrer-Pflanzen wie Ayahuasca, San Pedro und Iboga global verbreitet worden. Sie haben ihre Heimat in Afrika und den Regenwäldern Lateinamerikas verlassen, um mit lauter Stimme zu sprechen. Während multiple Krisen das Leben auf der Erde bedrohen, muss die Menschheit unbedingt endlich heilen, das Bewusstsein erhöhen und sich erinnern, dass wir eins mit der Natur sind.
Dennis McKenna sprach über die Pflanzen-Menschen-Koevolutions-Ursprünge der Vorstellungskraft und die Vergangenheit und Zukunft von Ayahuasca. Wie sein Bruder, Terrence McKenna tauchte er ein in Pflanzen basisierte Entheogene, Schamanismus, Metaphysik, Alchemie, Sprache, Kultur und die theoretischen Ursprünge des menschlichen Bewusstseins. Seine Auffassung ist, dass Pflanzen uns die Fähigkeit gegeben haben, Bedeutung und Abstraktionen zu verstehen, die Grundlage für die Sprache und ebenfalls die Fähigkeit, Ideen über Zeit und Raum hinweg zu teilen. Da unsere Kultur unsere Welt mehr als alles andere prägt, in Form von Recht, Bildung, Religion und so weiter, bedeutet dies, dass die Auswirkungen der Lehrer-Pflanzen für die Zukunft der Erde immens sein können.
Yann Guignon kam auf die Bühne, als eine Stimme für Iboga. Iboga ist ein kleiner Baum, der aus West- und Zentralafrika stammt und sowohl für spirituelle Zwecke genutzt wird, als auch insbesondere ein potenzieller „Unterbrecher” für Drogenabhängigkeit ist. Wegen seiner wachsenden Beliebtheit und durch nicht nachhaltige Praktiken, wurde tabernanthe iboga als eine vom Aussterben bedrohte Art erklärt. Yann und sein Team haben nun die Verantwortung übernommen, über diese Heilpflanze und die indigenen Traditionen der gabunischen Waldmenschen zu forschen, sie zu bewahren und das Wissen mit anderen zu teilen. Ihr könnt dies hier: Segen des Waldes verfolgen.
Auch wenn sich diese Lehrer-Pflanzen abheben, wies uns Pam Montgomery darauf hin, dass in der Tat alle Pflanzen unsere Lehrer sind, als sie verband uns mit dem Wesen der Esche.
Nährendes Herz und Verstand
Dies ist nur ein Einblick in das Wochenende. Satish Kumar war da, Erd-Pilger, ehemaliger Mönch und langjähriger Friedens- und Umwelt-Aktivist. Mit seiner ruhigen und humorvollen Präsenz erinnerte er uns sanft an unsere Verbundenheit „Du bist, also bin ich”. Kurikindi füllte den Raum mit Gefühlen, sobald er mit seiner Frau die Bühne betrat. Er teilte seine mitfühlende Geschichte über die Bedrohung des ecuadorianischen Regenwaldes, seine Heimat, seine Familie und die Fülle der Pflanzen hier. Er studierte die Pflanzen und verband sie mit seinem ganzen Leben. Drew Dellinger webte viele Momente mit seiner rhythmischen Poesie zusammen, brachte Oden an Mutter Erde und unser herrliches Universum.
Viele andere Redner und Interpreten erinnerten uns sowohl an die Zeiten der Krise, in denen wir uns befinden, und betonten zutiefst ebenfalls unsere Verantwortung und Beziehungen zueinander und für alle lebenden Wesen.
„Die Erschaffung der Welt, die wir wollen, ist eine viel subtilere, jedoch kraftvollere Operation, als die Zerstörung derjenigen, die wir nicht wollen.“ – Marianne Williamson
Über die Autorin
Inge Kuijper ist eine glückliche Weltreisende, interessiert an Permakultur, nachhaltiger Lebensmittelproduktion, sauberen Technologien und Bewusstsein.
Hier ihr Blog: Green Unfolding.
Hier die Plant Consciousness-Gemeinschaft auf Facebook für regelmässige Inspiration zu diesen faszinierenden Themen.
Die verlinkten Artikel sind in englischer Sprache und können von jedem Interessierten auch mit einem Übersetzter gelesen werden. A.
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