gefunden auf WakingTimes, geschrieben von Jon Rappoport auf nomorefakenews, übersetzt von Antares
Es gibt immer ein gewisses Mass an Jammern und Zerknirschtheit, wenn man das Kino betritt, um den Film namens „Realität“ zu sehen.
„Ist das eine gute Idee?“ „Warum habe ich das Ticket gekauft?“
Doch du spürst bereits ein verschmelzendes Gefühl. Die elektromagnetischen Felder, die im Kino summen, noch bevor der Film beginnt, ziehen dich hinein.
Deine Wahrnehmung von x Dimensionen verengt sich hinab auf drei.
Du nimmst deinen Platz ein. Du schaust auf den Zettel, den du dir selbst geschrieben hast, und liest ihn noch einmal:
„Vergiss nicht, woher du kommst. Vergiss nicht, es ist nur ein Film. Schlafe nicht ein. Die Serienzeit im Film ist ein Artefakt. Das massgebliche Gefühl der sentimentalen Sympathie ist eine Trance-Induktion. Es ist der Klebstoff, der den Film in deinem Kopf fixiert.“
„Der Film wird Nostalgie induzieren für eine Vergangenheit, die nicht existiert. Gib dich dem nicht hin.“
„Du bist hier, um herauszufinden, weswegen der Film Macht hat.“
„Du willst dich der Erfahrung unterziehen, ohne in ihr gefangen zu sein.“
„Der Inhalt des Films wird dich von der Tatsache ablenken, dass er ein Konstrukt ist.“
Das Licht wird gedimmt.
Auf der grossen Leinwand, vor einem grauen Hintergrund, bildet sich langsam das grosse blaue Wort REALITÄT.
Plötzlich blickst du auf eine riesige Wiese – voller Blumen. Der Himmel ist von einem schockierenden Blau. Du kannst eine Brise auf deinen Armen und deinem Gesicht spüren.
Du denkst: „Das ist eine Hypnosewaffe.“
Nun verschwindet die Wiese und du stehst auf einer leeren Stadtstrasse bei Nacht. Es nieselt. Du hörst Sirenen aus der Ferne. Ein zerzauster Bettler nähert sich dir und streckt dir seine zitternde Hand entgegen.
Er wartet, dann geht er weiter.
Du schaust auf das nass glänzende Pflaster und schnippst mit den Fingern, um es in einen Rasen zu verwandeln. Nichts passiert.
Du bist schockiert.
Du winkst mit der Hand zu einem Gebäude hin. Es verschwindet nicht.
Unglaublich.
Du fasst in deine Tasche und ertastest ein Portemonnaie. Du gehst zu einer Strassenlaterne hinüber und öffnest sie. Darin ist dein Bild auf einer Plastik-ID-Karte. Dein Name steht unter dem Bild, gefolgt von einem Zahlencode. Auf der Rückseite der Karte, unter einem Plastikstreifen, befindet sich ein Daumenabdruck.
In der Brieftasche befinden sich weitere Karten und eine kleine Menge Papiergeld. Du schaust dir die ID-Karte noch einmal an. Da ist eine Adresse.
Obwohl es unmöglich erscheint, erinnerst du dich an diese Adresse. Vor deinem geistigen Auge siehst du ein kleines Häuschen am Rande einer Industriestadt. In der Einfahrt ist ein Pickup geparkt.
Es ist dein Truck. Du kennst ihn. Doch wie kann das sein?
Du gehst auf grössere Gebäude in der Ferne zu.
Drei Männer in Uniformen biegen um eine Ecke und kommen auf dich zu. Hinter ihnen taucht ein kleiner Mann in einem Geschäftsanzug auf. Er nickt dir zu und hält dir die Hand hin.
Du weist, was er will. Du ziehst deine Brieftasche heraus und gibst sie ihm. Er schaut auf den Ausweis, auf dich, wieder auf die Karte.
„Sie wurden als vermisst gemeldet“, sagt er.
„Vermisst von was?“, sagst du.
„Von zu Hause. Ihrer Arbeit. Was machen Sie hier? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?”
„Mir geht’s gut”, sagst du. „Ich habe … einen kurzen Ausflug gemacht. Ich wollte nur etwas Luft schnappen.“
„In diesem Teil der Stadt?“, sagt er. „Das ist nicht klug. Wir bringen Sie nach Hause. Unser Auto steht gleich da drüben.“
Ein Auto steht in einer Seitenstrasse. In grossen roten Buchstaben ist auf dem Kofferraum das Wort „Concern“.
Du gehst mit den Männern zum Auto.
Wellen, die du noch niemals gespürt hast, gehen von ihm aus.
Gedanklich versuchst du, dich von ihnen zu entfernen. Du spürst, wie sich ein Dunstschleier über dich legt.
In dem Dunst tanzen kleine Kreaturen.
Du schaust auf den kleinen Mann im Anzug. Er lächelt dich an.
Plötzlich ist sein Lächeln transzendent. Es ist so beruhigend, Tränen steigen dir in die Augen.
Du denkst: „Sie haben das gebaut, damit ich verloren gehe, und dann haben sie mich gefunden. Ich sollte gerettet werden. Ich habe noch nie erlebt, gerettet zu werden. Ich wusste nie, was das bedeutet.“
Du hörst leise Musik.
Sie wird lauter. Als du dich dem Auto näherst, bemerkst du, dass du einen Chor und ein Orchester hörst. Das aufsteigende Thema ist „Sieg“.
Einer der Uniformierten öffnet die Tür des Wagens.
Du nickst ihm zu.
„Ist mir ein Vergnügen, Sir“, sagt er.
Die Musik verklingt.
Die Szene verschiebt sich.
Du stehst neben dem Pickup in deiner Einfahrt neben deinem Haus.
Du bist zu Hause.
Denk nach, sagst du dir. Was ist hier los?
Jetzt, während du dein Häuschen betrittst und dich sofort der Räume und der Gegenstände in diesen Räumen erinnerst, wird das Gefühl der Vertrautheit stärker, das etwas aus der Phase geraten ist.
Du erkennst, du solltest eine enorme Erleichterung empfinden. Das ist es, was von dir erwartet wird.
Es wird von jedem erwartet. Sie leben miteinander durch den Prüfstein des Familiären. Sie teilen ihn wie Brot.
Sie kommen immer wieder darauf zurück. Das Familiar ist ein Sakrament.
Es ist eingebaut. Es ist erfunden durch … Es ist eingeprägt auf jedem Objekt in diesem Raum …
… um zu suggerieren, du bist schon einmal hier gewesen. Um zu suggerieren, du gehörst hierher.
Du siehst puren Raum, der …
… hierher platziert wurde. Für dich.
Und in diesem Moment gibt es eine kleine Explosion hinter deinem Kopf.
Und du sitzt schon wieder im Kino.
Der Film läuft auf der Leinwand. Überall um dich herum, auf den Sitzplätzen, sitzen die Menschen mit geschlossenen Augen.
Du spürst ein Klopfen auf deiner Schulter. Du drehst dich um. Es ist ein Platzanweiser.
„Sir“, sagt er. „Bitte folgen Sie mir.“
Er führt dich den Gang hinauf in die Lobby, die leer ist.
Eine Bürotür öffnet sich und eine junge Frau kommt heraus. Sie schreitet zügig zu dir hinüber.
„Sie sind aufgewacht und zurückgekommen”, sagt sie. Sie schenkt dir ein straffes Lächeln. „Also erstatten wir Ihnen das Geld zurück. Das ist unser Grundsatz.“
Sie drückt dir einen Scheck in die Hand.
„Was ist da drin passiert?“, fragst du. „Was passierte?“
Sie zuckt mit den Schultern.
„Das können nur Sie wissen. Sie müssen etwas getan haben, um die Übertragung zu unterbrechen.“
„Und der Rest dieser Leute?“
Sie schaut auf ihre Uhr. „Sie sind wahrscheinlich schon im zweiten Jahr. Das zweite Jahr ist typischerweise eine Zeit des Konflikts. Sie rebellieren. Nun, einige von ihnen tun das. Sie ordnen Systeme neu. Sie ersetzen Anführer. Sie fördern neue Ideale.“
„Ich hatte so ein starkes Gefühl, dass ich das schon einmal erlebt habe.“
Sie lächelt. „Offenbar war es nicht stark genug. Sie sind wieder hier.“
„Wie machen Sie das nur?“, fragst du.
„Es tut mir leid“, sagt sie. „Das ist eine vertrauliche Information. Haben Sie Ihre Familie kennengelernt?”
„Nein“, sagst du. „Aber ich war in einem Haus. Es war … ein Zuhause.“
Sie nickt.
„Wenn Sie nicht geflohen wären, wären Sie viel stärkeren bioelektrischen Bindungsimpulsen ausgesetzt worden. Haben Sie hier eine Familie?“
Du beginnst zu antworten, und es wird dir klar, du weisst es nicht.
Sie sieht dir in die Augen.
„Gehen Sie raus auf die Strasse“, sagt sie. „Laufen Sie herum. Machen Sie einen schönen langen Spaziergang für eine Stunde. Sie werden sich neu orientieren. Es wird zu Ihnen zurückkommen.“
„Warum tun Sie das?“, fragst du.
„Was tue ich?“
„Die Reise verkaufen.“
„Oh“, sagt sie. „Warum bucht ein Reisebüro einen Urlaub für einen Kunden? Wir sind doch in diesem Geschäft.“
Du wendest dich dem Ausgang zu. Draussen scheint die Sonne. Die Leute laufen an den Türen vorbei.
Du atmest tief durch und verlässt das Theater.
Auf der Strasse wimmelt es von Menschenmassen. Der Lärm ist donnernd.
Du bemerkst, du hältst ein aufgerolltes Blatt Papier in der Hand.
Du öffnest es.
Es ist eine Geheimhaltungsvereinbarung.
„Wenn Sie von Ihrem Filmerlebnis zurückkehren, werden Sie unter Androhung von Strafe nichts über dessen Natur, Inhalt oder Dauer preisgeben oder diskutieren …”
Du schaust auf das Blatt Papier, entscheidest dich, und es geht in Flammen auf.
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