Dieses ist ein zweiter Beitrag von Joanna Kujawa, wobei es in diesem Beitrag über die den Zusammenhang zwischen der Grossen Göttin, über Jahrhunderte verehrt als Göttin Isis, und den Tempelrittern, die mit ihrer Rückkehr aus Jerusalem ein grosses Geheimnis nach Europa mitgebracht hatten.
Dieser Artikel wurde auch von Cobra in seinem Post die Hohepriesterin vom 1. Mai 2019 verlinkt.
Für den zuvor von uns veröffentlichten Beitrag von Joanna Kujawa siehe hier.
Von Joanna Kujawa, ‚Spiritueller Detektiv‘, auf joannakujawa.com; übersetzt von Taygeta
„Wenn du spirituell sein willst, stelle unbequeme Fragen.“
Wie ich in meinem Blogbeitrag „Das Manifest der Maria Magdalena“ versprochen habe, fahre ich nun fort mit Beiträgen über das Geheimnis der Tempelritter und über ägyptische Geheimnisse, und ich setze meine Mary Magdalena-Serie fort. In meinem letzten Artikel aus der Maria Magdalena-Reihe, Maria Magdalena, die Ketzer, Könige und Liebenden habe ich über die Verbindung zwischen Maria Magdalena, den Troubadouren und den Katharern geschrieben, die alle in Südfrankreich beheimatet waren und im Mittelpunkt der jahrhundertealten Verehrung von Maria Magdalena stehen. Dieser spezielle Artikel endete mit der Ermordung der „ketzerischen“ Katharer in Südfrankreich im dreizehnten Jahrhundert. Historisch gesehen kam das Ende der Katharer nach der Belagerung von Montsegur 1243, wo über 210 „Ketzer“ auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Allerdings – und das ist durchaus erwähnenswert – gelang es einigen von ihnen, mit ihrem „Schatz“ zu entkommen. Da aber die Katharer tief spirituelle Menschen waren und Anhänger von gnostischen Lehrern, deren Glauben mit dem Manichäismus (einer sehr asketischen gnostischen Sekte) in Verbindung standen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Schatz der Katharer von materiellem Wert war. Ausserdem starben sie nicht nur, um ihren Schatz zu schützen, sondern sie hatten ihn auch mit einigen der Soldaten, die Montsegur besetzten, geteilt. Es gelang es ihnen nämlich, einige zu bekehren – obwohl die Soldaten mit Sicherheit wussten, dass auch sie nach dem Fall der Festung auf dem Scheiterhaufen verbrannt würden. All dies, glaube ich, deutet darauf hin, dass der Schatz der Katharer von tiefer spiritueller Bedeutung war, vielleicht sogar von kosmischem Ausmass, da so viele bereit waren, dafür zu sterben.
Vor allem deshalb, weil der „Schatz“ und sein Geheimnis aus der Festung Montsegur entfernt wurden, bevor diese erobert wurde, besteht die grosse Wahrscheinlichkeit, dass einige überlebt haben. Aber wer und was könnte dieses Geheimnis zurückholen oder davon wissen? Eine der Möglichkeiten, die es definitiv wert ist, erkundet zu werden, betrifft den Templerorden, der auch Zugang zu einem mysteriösen „Schatz“ hatte, den sie mit ihrem Leben zu schützen schworen und für dessen Schutz sie mit ihrem Leben zahlten, denn auch sie wurden, einige Jahre später, 1307, auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Wer waren die Tempelritter offiziell – und nicht so offiziell?
Nach dem, was uns in den Geschichtsbüchern gelehrt wird, waren die Templer eine Gruppe von Kreuzrittern, die die Pilger auf ihrer Reise ins Heilige Land beschützten. Allerdings, so argumentiert Freddy Silva in seinem Buch The First Templar Nation (mit über 70 Referenzen zur Unterstützung seiner Forschung, die sich über ein Jahrzehnt erstreckte), war dies nur ein Vorwand. Er verfolgte die Entwicklung des Ordens zurück bis in die Champagne, wo 11 (ja 11) Ritter, die bereits reich waren und keinen Grund hatten, nach Reichtum zu suchen, auf der Suche nach etwas Bestimmtem ins Heilige Land aufbrachen. Von dem Moment an, als sie 1104 in Jerusalem ankamen, begannen sie, statt sich wie andere Ritter sofort sich mit der Führung von Kriegen zu beschäftigen, nach einem „Schatz“ auf dem Tempelberg zu suchen.
Silva betont, dass die Ritter bereits reich waren, und somit „Geld oder die Ansammlung von persönlichem Vermögen kein Hauptmotiv“ für sie war. Er behauptet, dass sie eine geheime „Kammer unter dem Tempelberg“ gefunden hatten, in der sie geheime Schriftrollen fanden, die als Anleitung für fortgeschrittene Initiierte einer frühen gnostischen Sekte – den Essenern – gedacht waren. Silva glaubt, dass die Schriftrollen „spirituelle Gesetze“ und möglicherweise die Bundeslade enthielten. (Zur Erinnerung: Der Tempel Salomos wurde zu dem einzigen Zweck gebaut, die Bundeslade unterzubringen, bevor der Tempel 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört wurde.)
Wir wissen vielleicht nie genau, was die Tempelritter auf dem Tempelberg fanden, aber wir wissen zweifellos, dass sie etwas gefunden hatten. Denn nach etwa einem Jahrzehnt reisten sie „abrupt“ ab und kehrten nach Europa zurück, um sich mit Lambert de Saint-Omer, ihrem Freund und Gelehrten, zu beraten und ihn zu bitten, einige geheime Dokumente zu entschlüsseln! Nach dem Tod von de Saint-Omer ging das Entschlüsselungswerk an den berühmten Kabbalisten Rabbi Solomon Ben Isaac (ebenfalls ein Freund der Templer) über.
Silva ist ein Erforscher esoterischer Geheimnisse und der „Kunst der Auferstehung“, die in alten Tempeln auf der ganzen Welt enthalten sind. Er behauptet in seinem Buch, dass die Schriftrolle, die die Templer nach Europa zurückbrachten, um sie entschlüsseln zu lassen, „Das Buch der Entstehung“ war, das „eine Formel der Manifestation enthielt … eine Art Heiligen Gral“.
Die Geschichte ist lang und komplex, aber es genügt zu sagen, dass es schwierig ist, gegen Silva etwas vorzubringen, denn historisch gesehen wissen wir, dass die Templer innerhalb weniger Jahre eine Organisation im Wert von über 1 Billion Dollar aufgebaut, eine Art unabhängigen Konzernstaat in Europa geschaffen und die Kunst des Baus gotischer Kathedralen in ganz Europa eingeführt hatten. Kathedralen, die übrigens normalerweise der Muttergottes gewidmet waren und den Prinzipien der heiligen Geometrie folgten.
Warum sind diese „Unserer Lieben Frau“ oder „Notre Dame“ gewidmet?
Wenn man wie ich als Katholikin aufgewachsen ist, kann man leicht davon ausgehen, dass sie die Jungfrau Maria gemeint haben, oder? Aber Silva ist ein sorgfältiger Forscher und stellt fest, dass merkwürdigerweise viele wichtige Ereignisse in den Erfahrungen der Templer und viele der von ihnen gebauten Kirchen am Fest der Maria Magdalena am 22. Juli gefeiert wurden. Merkwürdig, nicht wahr?
Nicht nur das, viele dieser Kirchen (und Kathedralen) wurden an den alten Stätten der Göttinnen, insbesondere der Isis, erbaut. In seinem Buch unternimmt Silva eine gründliche Untersuchung einer dieser von ihnen gegründeten Kirche, jene in Tomar, Portugal, die Kirche Santa Maria do Olival genannt wird. Er weist auf die sprachliche Ähnlichkeit von Tomar mit Tamar hin, die in einigen Traditionen der Name der Tochter von Maria Magdalena und Jesus war (manchmal wird sie auch Sarah genannt).
So hiess übrigens auch die Tochter von König Salomo, Tamar oder Thamar. In den Traditionen der Mysterienschulen bedeutet Tamar auch „Palmbaum“ und symbolisiert das Ritual der Auferstehung. Silva glaubt, dass die Templer im geheimen Teil der Kirche Santa Maria do Olival in Tomar ihre höchsten Initiationsrituale durchgeführt hatten, die nicht so verschieden waren von denen der alten ägyptischen Mysterienschulen, die mit der Göttin Isis verbunden waren (bekannt auch als Wiederbelebung ihres Gatten, Gott Osiris).
Ich möchte niemanden hier mit diesen Komplexitäten verwirren, aber laut Margaret Starbird kommt der Name Maria Magdalena von Magdal-eder, was soviel bedeutet wie „Tochter von Jerusalem“, „Turm der Gemeinde“ oder „erhöht, grossartig, prächtig“. Starbird stellt wie Silva eine Verbindung zwischen Maria Magdalena und dem Haus Salomo und den ägyptischen Mysterienschulen her.
Hier also sind wir bei der Verbindung der Göttin mit den Templern:
- Sie entdeckten auf dem Tempelberg etwas von grosser Bedeutung und brachten es zurück nach Europa, um es zu entschlüsseln.
- Sie werden innerhalb kurzer Zeit unglaublich wohlhabend (unter anderem haben sie die Insel Zypern als temporären Hauptsitz gekauft).
- Sie bauten gotische Kathedralen in ganz Europa, die der Muttergottes (Notre Dame) gewidmet waren.
- Sie gedachten der meisten ihrer bedeutenden Ereignisse am Fest der Maria Magdalena/Magdalena (am 22. Juli).
- Viele ihrer Kathedralen sind an Orten gebaut, an denen früher Göttinnen angebetet wurden (einschliesslich Isis).
Was passierte dann?
Wir wissen aus der Mainstream-Geschichte, dass der Templer-Orden verfolgt wurde und die Führer am Freitag, den 13. Oktober 1307, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden (klingt das bekannt?). Mainstream-Quellen werden uns auch sagen, dass Philipp der Schöne, der französische König, der dafür bekannt war, gutaussehend, aber gierig zu sein, und der zuvor Juden aus Frankreich vertrieben hatte, um zu Geld zu kommen, beschlossen hatte, die Templer aus dem gleichen Grund zu verfolgen (um zusätzliches Geld zu verdienen). Die Verhaftungen wurden durchgeführt, die Ritter gefoltert und ihre Anführer schliesslich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es gab grosse Erwartungen, den immensen Schatz der Templer zu finden und zu viel Geld zu kommen. Aber der König bekam das nicht, was er sich so sehr erhofft hatte – es wurde kein grosser Schatz gefunden.
Die gefolterten Templer sagten entweder nichts oder erfanden Geschichten, um den König zu verwirren. Einer „gestand“, dass der mysteriöse „Schatz“ in Gisors in der Normandie versteckt war, aber auch dort wurde nichts gefunden. In der Zwischenzeit, über 500 Kilometer entfernt, verliessen 18 Schiffe den Hafen von La Rochelle mit jenen Templern an Bord, die es geschafft hatten zu fliehen. Silvas Forschung weist auf Portugal und Nordschottland als Fluchtorte hin. Seltsamerweise erwähnt Silva, dass Portugal – das bald darauf von den Templern und ihren Gefährten gegründet wurde – aus dem Ausdruck „Por Tu, O Gral“ oder „Durch dich, Oh Gral“ stammen könnte, was auch ein Zeichen über dem Bild der Bundeslade in der Kathedrale von Chartres ist (die auch von den Templern gesponsert wurde).
Worin unterscheidet sich das von anderen Geschichten über den Heiligen Gral?
Zuerst einmal argumentieren sowohl Margaret Starbird in The Woman with the Alabaster Jarals auch Baigent/Leight/Lincoln in ihrem Bestseller The Holy Blood and the Holy Gral, dass der Heilige Gral der Schoss von Mary Magdalene sei. Ihre Behauptung, obwohl aus verschiedenen Quellen stammend war, dass Maria Magdalena die Gemahlin oder die Gefährtin von Jesu war und dass ihre Tochter Sarah oder Tamar (je nach Tradition) der Ursprung der Linie der französischen merowingischen Dynastie war. (Ich vereinfache hier, um dir den Kern der Geschichte zu vermitteln.)
Historisch gesehen existierten die Merowinger im frühen Mittelalter als französische Könige.
Waren sie die Nachkommen der Tochter von Maria Magdalena?
Wer weiss? Fast jede Dynastie behauptet einen „göttlichen Ursprung“ zu haben, deshalb bin ich hier skeptisch. Ausserdem bin ich kein Royalist und kümmere mich nicht um königliche Ansprüche.
Ist es aber möglich?
Nun, ja, denn die Geschichte geht in Südfrankreich weiter, wo sowohl die Legenden als auch die Verehrung der Maria Magdalena bis heute überlebt haben und gedeihen.
Glaube ich daran?
Da ich mich nicht um irgendein Königtum oder eine spezielle göttliche DNA von Königen und Königinnen kümmere, gefällt mir diese Theorie nicht…. ABER lasse es mich sie durch die Linse eines spirituellen Suchers angehen.
Meiner Meinung nach ist es nicht die DNA, die zählt, sondern die Möglichkeit, dass eine Reihe von Königinnen, Königen, Rittern, Gelehrten, Alchemisten und Suchern das geheime Wissen nicht nur über die Auferstehung, wie Silva es nennt, sondern über das Geheimnis des Universums und unseren endgültigen Platz in ihm durch die Jahrhunderte und sogar Jahrtausende getragen haben. Das interessiert mich. Diese Linie interessiert mich. Und deshalb gefällt mir Silvas Buch – weil es diese Möglichkeit untersucht.
Und diese Linie verbindet die Geheimnisse Ägyptens, des Gnostizismus und der Alchemisten – aber das ist natürlich etwas für einen anderen Blogbeitrag.
Ich würde mich sehr freuen, etwas von dir zu diesem Thema zu hören.
Mit viel Liebe,
Dr. Joanna Kujawa
Stimmt. Danke 🙂
Hey! Schöner Artikel… Nun ja, angeblich soll Maria Magdalena, die angeblich die Frau von Jesus war, in Südfrankreich angekommen sein. Wie auch immer, ich denke dass der Heilige Gral oder die Auferstehung in vielerlei Hinsichten interpretiert werden kann. Auferstehung kann einfach ein spirituelles Erwachen bedeuten. Der Gral ist entweder ein Gefäß das etwas wertvolles enthält oder etwas was empfängt. Wir werden es nie erfahren. Ich aber bin der Meinung, dass heute noch Geheimorden herumlaufen, die sich auf den alten Templerorden berufen, z.B.der Ordo Templis Orientis von Crowley. LG