Der Buddha lächelt aus dem gleichen Grund, aus dem Oshun lacht

Von Gogo Thule Ngane auf ihrem Blog sacredliberation.com; übersetzt von Taygeta

Ich habe gelernt, dass Erwachen oder das Erlangen von Erleuchtung kein Ereignis ist, das einmal geschieht. Wir wachen viele Male auf. Jedes Mal, wenn wir eine grosse Erkenntnis gewonnen haben, jedes Mal, wenn wir Eins und Eins zusammenbringen und eine neue innere Haltung erschaffen ist das eine Möglichkeit, sie zu erreichen.

Man sagt, dass als der Buddha Erleuchtung erlangte, sich dieses sanfte Lächeln als Ausdruck auf seinem Gesicht abgezeichnet habe. Man kann sich leicht vorstellen, dass er „erwachte“ und dann gelächelt hat. Aber was ist, wenn er lächelte, um zu erwachen? Oder um sein Erwachen aufrechtzuerhalten?

Ich hatte vor kurzem eine Erkenntnis: Der Buddha lächelt aus dem gleichen Grund, aus dem Oshun*/Osun immer lacht.

 *Oshun ist die Yoruba-Göttin der Liebe, das westafrikanische Pendant zur Aphrodite der Griechen und der Venus der Römer; sie verkörpert auch die Schönheit, die Weiblichkeit, den materiellen Reichtum und die Fruchtbarkeit; sie ist in der Yoruba-Kultur die wichtigste unter allen weiblichen Gottheiten und entspricht so der Isis bei den Ägyptern.

Vor ein paar Jahren war ich besessen davon, Kräuter zu mischen und zu vermengen, um zu sehen, welche medizinischen Mischungen sich ergeben könnten, um mich spirituell zu öffnen. Eines Tages probierte ich eine besondere Mischung aus und kurz darauf fing ich an, mich SEHR seltsam zu fühlen. Ich fühlte mich extrem unwohl, als ob ich im Sterben läge. Mein Körper begann zu zittern und sich zu schütteln und ich landete auf den Knien. Ich versuchte, dieses Gefühl zu halten oder durch mich hindurchgehen zu lassen. Als ich dort sass, wurde mir klar, dass ich mich in viele verschiedene Tiere verwandelte oder umformte. Ich sah mich als eine eidechsenartige Kreatur, die sich durch den Wald bewegte, als einen rennenden Elefanten, als eine Fliege, die auf dem Elefanten ritt, ich wurde zu Vögeln, die über frühere Zivilisationen hinweg flogen und beobachteten, wie die Menschen dort lebten. Und das ging immer weiter.

Bald begann ich, dieses intensive Portal in meinem Innern zu spüren. Als ob sich ein Tunnel öffnen würde und ein überspanntes Gelächter durch den Tunnel hindurch hallen würde. Ich konnte nicht denken oder mich von meiner Position weg bewegen. Dann wurde mir klar: Oshun lacht das Ego weg. Ihr Lachen war so stark, dass nur noch ein einziger Gedanke in meinem Kopf Platz hatte. Ich hatte einen Zustand, ein Gefühl erreicht,  das ich reines Glückseligkeitsbewusstsein nenne. Ich fand in diesem Zusammenhang auch wichtig, dass die weibliche Energie mit der Fähigkeit zur Formwandlung verbunden ist. Es drücken auch einige Zulu-Mythologien über die Erdmutter diese Eigenschaft aus.

Eine interessante Sache an Oshuns Lachen ist, dass es keinen erkennbaren Grund für ihr Lachen gibt. Nichts, was besonders lustig wäre. Niemand machte einen Witz oder gewann eine Million Dollar. Sie lacht einfach vor Freude. Spirituelle Lehren sagen, dass wir in einer Illusion leben und wir sind so sehr in sie verstrickt, dass wir zulassen, dass unsere Emotionen von dem diktiert werden, was wir um uns herum sehen oder was in unserem Leben passiert. Erwacht zu werden bedeutet, über die Illusion hinauszuschauen. Ignoriere es nicht, sondern sieh es dir an.
Ich sehe, dass wir alle darauf warten, dass Glück oder ein gute Stimmung von etwas stammt, das von ausserhalb von uns kommt, das sich aussen formt oder geschieht. Wenn wir gute Nachrichten bekommen, oder das Ding bekommen, um das wir gebeten haben. Aber bevor so etwas geschieht, lassen wir nicht zu, dass die Energie der Glückseligkeit durch uns fliesst. Wir sind deprimiert oder wir beschweren uns. Wir warten auf einen Grund – aber wir könnten den Grund schaffen oder wir selbst könnten der Grund sein. Wir könnten es sein mit dem, was hier und JETZT ist und darin voll präsent sein.

Metaphysiker sagen, dass das Gesetz der Anziehung darin besteht, das Gefühl jener Manifestation, die wir uns wünschen, zu spüren. Nicht nur visualisieren, sondern auch erlauben, dass die entsprechende Emotion da ist und die Schwingung spüren, mit der sie sich verkörperlicht. Früher habe ich es wie eine Praxis oder ein Ritual betrachtet, aber jetzt sehe ich es als einen Zustand des Seins. Ich sehe jetzt, dass dies das ultimative weibliche Prinzip ist, zumindest in meinen Augen. Ich habe mich schon eine Weile mit den göttlichen weiblichen Geheimnissen beschäftigt und gefragt: Was wollen unsere Mütter, dass wir uns daran erinnern? Was bedeutet es für meine weibliche Energie, mit dem Männlichen in mir ins Gleichgewicht zu kommen? Eine der vielen Antworten, die ich erhalten habe ist, mich darauf einzustimmen, mich gut zu fühlen, die Energie meiner Kraft zu nutzen und der Inspiration dieses Gefühls dann zu erlauben, die Handlung zu bestimmen, die das Maskuline oder der Mann in mir verfolgt UND beschützt. Unsere patriarchalische Denkweise ist es, es zuerst herauszufinden, zu erforschen und zu analysieren, um einen Grund zu finden, Theorien und Beweise zu sammeln, die GESEHEN werden können.

Es ist das feminine Prinzip das Eine, das ich OFT vergesse. Ich befinde mich in einem Chaos von Gedanken und Emotionen, nur um mich dann daran erinnern zu lassen, dass ich dieses eine Schlüsselprinzip vergessen habe: dass wir selbst unsere Realität gestalten. Ein Grund, warum wir dies immer wieder vergessen, so glaube ich, ist auch der, dass unsere Trennung von der göttlichen Mutter, von der Erdenmutter bewirkt, dass wir in einer völligen Angst leben, nicht mit dem versorgt zu werden, was wir zum Überleben brauchen – wenn wir nicht aus dieser Angst heraus etwas herausfinden, das uns unser Überleben sichert. Wir trauen IHR nicht. Wir können uns nicht vorstellen, dass wir einfach nur positiv sein können, und dass alles gut werden wird. Das Leben habe doch bewiesen, dass das nicht genug ist! Genau da steckt eine Lüge. Die meisten von uns haben sich nicht lange genug bemüht, um dies wirklich zu WISSEN. Wenn wir wirklich alles genau betrachten würden, müssten wir sehen, dass wir selten konsequentes  Vertrauen und festen Glaube haben. Wir versuchen uns darin, aber wir wissen nicht, wie wir es beständig aufrechterhalten können. Wir lassen es nicht einfach so zu. Wir widersetzen uns irgendwie dem reinen Sein, der Hingabe, der bewussten Wahl unserer Gedanken, der Wahl unserer Emotionen. Unsere EMOTIONEN sind [üblicherweise] eine REAKTION auf etwas, das unser Verstand gewählt hat zu glauben, dass es wahr ist.

Wir realisieren nicht, WANN wir eine Entscheidung treffen.
Eine Zeit lang fühlen wir uns wohl, dann passiert etwas und wir werden davon hypnotisiert und so wir spiralen wir uns dann immer wieder hinunter an einen dunklen Ort. Ich habe eine Reihe von Beiträgen auf Instagram veröffentlicht, in denen ich den Hashtag #herHigherRevelations13 verwende, in denen ich dies erwähne. Diese Beiträge sind wirklich für mich selbst – um mir zu helfen, mich zu erinnern, wenn ich in diese Spirale gerate.

Wenn ich zwei Kalebassen an den Kopf halten würde, und deine Gedanken, die aus der Energie der Liebe und des Vertrauens bestehen, in die eine fliessen lassen würde, und Angst und Unglauben in die andere, welche wäre voll?

Was passiert, wenn unser Geist mit ständigen Spiralen der Angst und seinen ‚Freunden‘ erfüllt ist?

Wir lassen die GOTT/GÖTTINNEN-Frequenz nicht mehr fliessen. Wir haben vergessen, dass wir GÖTTER sind. Wir haben vergessen, wie GÖTTER denken.

Wir können die Stimme unserer Helfer (unserer emporgestiegenen Vorfahren) nicht hören.

Die Liebe, die wir für uns selbst haben, ist nicht mehr zu erkennen. Wir können sie nicht sehen. Wir können nichts als einen Nebel spüren und wir warten darauf, dass etwas passiert, damit sie zurückkommt.

Ich habe wahrgenommen, wie oft Oshun durch meine Ältesten und in meinen eigenen Erfahrungen gelacht hat. Oshuns Lachen hat es mir gezeigt:

Eine Göttin lacht, weil der Gedanke, dass sie oder etwas anderes hässlich ist, völlig albern ist.

Wie konnte es sein, wenn sie es doch erschuf? Sie ist entzückt von ihrem Spiegelbild und braucht dafür keine Beweise oder äusserliche Akzeptanz.

Eine Göttin lacht, weil es buchstäblich nichts gibt, was sie nicht tun kann. Wenn sie etwas will, hat sie es, weil sie weiss, wie das Gefühl ist, es zu haben – ob es vor ihr liegt oder nicht, sie entscheidet sich, zu fühlen, dass es jetzt hier ist.

Eine Göttin lacht, weil das Leben soooo vorübergehend ist, weil alles sich andauernd ändert. Die Dinge mögen im Moment schrecklich erscheinen, aber in einem anderen Moment wird es anders sein und das Leben tanzt und spielt mit uns Tricksereien – aber sie [die Göttin] wird nicht darauf reinfallen. MAN KANN SIE NICHT AUSTRICKSEN. ZEIT EXISTIERT NICHT.

Wenn etwas zerbrochen ist, wenn etwas unterdrückt wird, wenn etwas krank ist oder blockiert wird, weiss sie, dass die Antwort / das Heilmittel in der richtigen göttlichen Zeit zu ihr kommen wird, denn wenn sie sich gut genug oder grösser als das PROBLEM fühlt, ist SIE die Lösung. Sie wird sich nicht auf diese tiefen Energien einlassen. Sie wird fordern, dass die Negativität bis zu ihrer Frequenz aufsteigt.

Eine Göttin lacht, weil sie ihre ganze Zeit damit verbringt, sich selbst GUT ZU FÜHLEN, sie tut nur das, was mit der Energie der Liebe schwingt. Wenn etwas nicht liebevoll ist, schwingt sie (buchstäblich) ihre Hüften und twerkt es damit weg (LOL).

Hier halte ich an und kehre zum Buddha zurück. Er ist etwas weniger exzentrisch. Sein sanftes Lächeln spricht für das, was die östlichen Traditionen das Innere Lächeln nennen. Es gibt viele Untersuchungen darüber, was das Lächeln mit dem Körper macht. Obwohl selbst das Vortäuschen eines Lächelns die Energien in unserem Körper leicht verändert, ist ein wahres inneres Lächeln eine Form der Meditation, bei der man in verschiedene Teile seines Körpers hinein lächelt und so das Gefühl der Glückseligkeit durch sich fliessen lassen kann. Dies allein schon hat nachweislich viele transformative gesundheitliche und spirituelle Vorteile.

Wie du siehst, lächelt der Buddha, weil er seinen Verstand beherrschen gelernt hat. Oshun lächelt, weil sie den Geist nie ernst genommen hat, und mit dem <3 beginnt.

Ehrlich gesagt, denke ich, dass ich zu einem Punkt im Leben komme, an dem ich in einem gewissen Sinn müde bin. Ich bin zu müde, um mich vor bestimmten Ergebnissen noch zu fürchten. Ich warte nicht auf etwas anderes, um Glückseligkeit zu erfahren. Ich entscheide mich fürs LACHEN. Und wenn aus welchem kosmischen Grund auch immer alles in diesem Leben gleich bleiben sollte, hätte ich zumindest bewiesen, dass meine Quelle des Glücks wirklich von innen kommt. Dass es nichts gibt, was diese Welt tun kann, um mich glücklicher zu machen, als ich mich selbst. Das ist es, wofür ich mich entscheide, worauf ich meine Werte setze.

 

Über die Autorin:

Gogo Thule Ngane wurde geboren in Burkina Faso, Westafrika, und ist aufgewachsen in den Vereinigten Staaten, wo sie den grössten Teil ihres Lebens verbracht hat. Sie ist eine traditionelle Heilerin, Priesterin und Medizinerin der Sangoma. Sie wird von den Amadlozi, den emporgestiegenen Vorfahren ihrer Linie, geführt. Sie leitet Workshops, Zeremonien und Retreats zur alten afrikanischen Heilung und Spiritualität. Sie widmet sich dem Erwachen der Weisheit der Vorfahren auf der Erde.


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Kommentare

3 Antworten zu „Der Buddha lächelt aus dem gleichen Grund, aus dem Oshun lacht“

  1. Anonymous

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  2. Anonymous

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  3. Avatar von ingo

    Was aus meiner Sicht sehr gut dazu paß und worauf ich gestern gestoßen bin: Samadhi.
    Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=CHxxl1Z80So
    Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=jWWrsjcFg8E

    Alles Liebe. <3

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